Westfalen-Blatt: ein Kommentar zu Impfungen
Bielefeld (ots)
Nicht die aktiven Impfgegner sind das Problem in Deutschland, es sind eher vergessliche Eltern, die für mäßige Impfquoten sorgen. Die neuen Zahlen der Barmer-Krankenkasse machen deutlich, dass das Problem offenbar sogar noch größer ist als bislang bekannt. Denn die etwas günstigeren Zahlen des Robert-Koch-Instituts, so lernt das staunende Publikum, sind quasi amtlich geschönt. Das hat das staatliche Institut zwar nie verschwiegen, aber auch nie laut und deutlich ausgesprochen. Folgt man den Zahlen der Krankenkasse, so liegt das Ziel, 95 Prozent der Menschen zu impfen, noch in weiter Ferne. Nun hat die Bundesregierung ja schon ein Gesetz zur Impfpflicht auf den Weg gebracht. Doch ob es vom Bundestag wirklich beschlossen wird und anschließend die absehbaren Klagen übersteht, ist ungewiss. Was aber sollen Eltern jetzt tun, die es mit dem Impfen vielleicht nicht so genau genommen haben? Einfach mal mit dem Kind zum Arzt gehen, lautet der Ratschlag. Denn der freut sich auch über jeden Nachzügler. Lieber spät als nie: Das gilt auch fürs Impfen.
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