Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Regierungskrise in Italien
Bielefeld (ots)
Matteo Salvini kann zurzeit vor Kraft nicht laufen. In Umfragen kommt seine Lega auf 38 Prozent, bei der Wahl im vergangenen Jahr waren es 17. Der machtbewusste Mailänder will diese Chance nutzen und provoziert den Bruch der Koalition. Seine wichtigsten politischen Partner machen es dem Innenminister aber auch einfach: Ein Leichtgewicht wie Luigi Di Maio (Fünf Sterne) oder der Ministerpräsidenten-Platzhalter Giuseppe Conte sind keine echten Sparringspartner für einen Mann, der das Spiel mit der öffentlichen Meinung nicht erst seit der Erfindung von Twitter beherrscht. Bisher hat Salvini eher häufiger den starken Mann nur gespielt, jetzt will er es werden. Mit Hilfe von Forza Italia und den Fratelli d'Italia würde er das Land weiter nach rechts rücken. Was ihm auch leicht gemacht wird: Die Sozialdemokraten erholen sich noch immer von ihrer Renzi-Demontage, das Land schwächelt seit einem Jahrzehnt wirtschaftlich besorgniserregend - und die Fünf-Sterne-Bewegung hat in Rekordzeit ihre Unfähigkeit unter Beweis gestellt. Salvini wird im Wahlkampf noch mehr versprechen. Wer dafür die Zeche zahlt, das ist die spannende Frage.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell