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RNZ: Schröders Erbe

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
Die Agenda 2010 hat Deutschland nicht den Aufschwung gebracht. Aber 
sie hat dafür gesorgt, dass das Land weniger anfällig für die nächste
Wirtschaftskrise ist. Genau das hatte Gerhard Schröder heute vor fünf
Jahren auch versprochen. Und vermutlich werden wir schon bald 
feststellen, ob die erhoffte Wirkung eingetreten ist.
Die Agenda bleibt jedenfalls volkswirtschaftlich gesehen 
alternativlos. Dass sie vielen Menschen weh tut, das ist Teil ihrer 
Bestimmung. Sie soll die Arbeitslosigkeit unattraktiver machen. Sie 
soll helfen, die Abgabenlast zu senken - was leider völlig 
fehlschlug. Und das ist ein viel größeres Manko als der "soziale 
Kahlschlag". Politisch hat die Agenda 2010 faktisch zur Spaltung der 
SPD geführt. Das mag tragisch sein für Kurt Beck, aber es ist 
verkraftbar für diese Traditionspartei, die sich auch wieder 
berappeln kann. Und bezogen auf Oskar Lafontaines Linke kann man nur 
sagen: Wenn die Menschen 125 Jahre nach Marx und knapp 20 Jahre nach 
dem Untergang des Ostblocks immer noch an die heilende Kraft des 
Sozialismus glauben: selbst schuld. Aber kein Grund für die SPD, über
jedes Stöckchen zu springen, das ihr Demoskopen im Verbund mit der 
Linken hinhalten. Die Partei hätte heute Grund, sich mit sichtbarem 
Stolz hinzusetzen und zu sagen: Das haben wir gemacht - obwohl es 
schwerfiel. Und es ist gut.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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