RNZ: Afrika ist gefordert
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier Robert Mugabe setzt auf die Politik der vollendeten Tatsachen. Nachdem die Stimmen der zur Farce verkommenen Stichwahl diesmal in zwei Tagen ausgezählt waren, ließ sich der simbabwische Staatschef am Sonntag auch direkt für eine weitere Amtszeit vereidigen. Die verfolgte und eingeschüchterte Opposition muss dem Treiben des greisen Diktators machtlos zusehen. Der Druck auf Mugabe muss nun von außen kommen. Gefordert ist vor allen Dingen die Afrikanische Union. Die Regierungen des Kontinents müssen dem Diktator die Anerkennung verweigern - anstatt aus falsch verstandener Solidarität einfach wegzusehen. Solange aber Südafrikas Präsident Thabo Mbeki treu zu Mugabe steht, werden striktere Sanktionen der USA und der EU ihre Wirkung verfehlen. Nur die völlige Isolation wird Mugabe vor Augen führen, dass er nicht einfach so weitermachen kann. Um den Ruin Simbabwes zu stoppen, wäre selbst die Entsendung von UN-Truppen zu bedenken. Auch diese müssten aber von afrikanischen Staaten gestellt werden. Sollten nämlich europäische Truppen den einstigen Freiheitsheld Mugabe stürzen, wäre der Vorwurf des Neokolonialismus nicht weit - und Afrika in Empörung vereint. Den Nachweis, dass sie die Angelegenheiten ihres Kontinents auch ohne fremde Hilfe regeln können, müssen die Afrikaner aber erst noch erbringen - der Fall Mugabe böte dazu eine gute Gelegenheit.
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