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Rhein-Neckar-Zeitung

RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Kaukasus

Heidelberg (ots)

Die Stereotype vom Rückfall in den Kalten Krieg
ist weder hilfreich, noch historisch angemessen. Kanzlerin Merkel, 
die in der Kaukasus-Krise moderiert, hat indirekt eine treffende 
Begründung für diesen aggressiven Ausbruch aus dem Konzept der 
Kooperation gegeben: Es gibt derzeit keine gemeinsame Wertebasis 
zwischen Europa und Russland, die für eine höhere Kooperationstiefe 
spräche. Allerdings, mit Sanktionsdrohungen herumzufuchteln, liefert 
die europäische Diplomatie der Lächerlichkeit aus. Moskau betreibt 
sein hegemoniales Roll-back vom hohen Ross als Energielieferant 
Westeuropas aus. Das ist kein moralisches Kriterium, aber ein Fakt. 
Auf dem EU-Sondergipfel nächste Woche darf sich Europa auch von den 
Osteuropäern nicht in die Hysterie treiben lassen. Die EU muss sich 
deutlich positionieren, aber so, dass das Gespräch möglich bleibt. 
Alles andere sind Ausgeburten kranker Köpfe.
Überdies ist Moskau bei China und anderen asiatischen Staaten mit dem
Wunsch nach Unterstützung seiner Kaukasus-Politik  aufgelaufen. 
Verständlich, China würde niemals ja zu "Tibetsien" sagen. Auch das 
zeigt die veränderte, mit den Zeiten des Ost-West-Konflikt nicht mehr
vergleichbare Lage.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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