RNZ: Verunsichert - Kommentar zur Lage der CSU
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier Die CSU ist noch längst nicht zu alter Stärke zurückgekehrt. Das wird nirgendwo deutlicher, als bei der Klausur im Wildbad Kreuth. Jahrzehntelang zelebrierte die Partei hier ihren Machtanspruch und teilte nach Herzenslust aus - gegen den politischen Gegner ebenso wie gegen die Schwesterpartei. Um die Stimmung im eigenen Land brauchte man sich dabei keine Sorgen zu machen. Die Zustimmung einer Mehrheit der Bayern war den Christsozialen ohnehin sicher. Ganz anders in diesem Jahr. Nach der deftigen Wahlschlappe im letzten Herbst zeigt sich die Partei eher demütig als selbstbewusst. Dabei hat der neue Parteichef Horst Seehofer durchaus Erfolge vorzuweisen. So konnte er in der großen Koalition die Forderung nach Steuersenkungen durchsetzen, mit der seine Vorgänger Huber und Beckstein noch blamabel gescheitert waren. In den Umfragen hilft der CSU dies allerdings wenig. Und auch intern ist Seehofer noch nicht die unumstrittene Führungsfigur, wie Franz-Josef Strauß oder Edmund Stoiber zu seinen besten Zeiten. Um das zu erreichen, braucht der CSU-Chef vor allem eine klare politische Linie. Nur wenn er glaubhaft einen Neuanfang verkörpert, kann er das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen - und damit das Selbstvertrauen seiner Partei.
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