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RNZ: Guter Freispruch - Kommentar zu Cap Anamur

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
Stellen Sie sich vor, sie treffen nachts auf einer Landstraße auf 
einen verletzten Menschen, der sterben wird, wenn sie ihn nicht 
sofort ins nächste Krankenhaus bringen. Doch wenn sie ihm helfen, 
dann droht ihnen wiederum eine Anklage vor Gericht, die in einer 
mehrjährigen Haftstrafe enden kann. Genau das ist italienisches 
Recht. Auf hoher See. Wer Flüchtlingen hilft, wird juristisch 
verfolgt. Die Regierung Berlusconi, die andauernd die Rechte von 
Ausländern und Flüchtlingen beschneidet, verlangt von Kapitänen auf 
dem Mittelmeer, dass sie wegschauen, dass sie die zigtausende von 
Flüchtlingen auf ihren kleinen Booten sterben lassen.
Der gestrige Freispruch der Cap-Anamur-Crew, die vor fünf Jahren 37 
Afrikanern das Leben rettete, beendet diese unmenschliche Praxis. 
Seit dem 7. Oktober 2009 können Helfer wieder auf Straffreiheit 
hoffen. Natürlich wird damit indirekt das schmutzige Handwerk der 
Schleuser unterstützt, die die arglosen Flüchtlingen erst abkassieren
und dann ihrem Schicksal überlassen. Deshalb kann es hier nur eine 
Antwort geben: Flüchtlinge müssen ihren Asylantrag noch auf 
afrikanischem Boden stellen können. So wie dies die EU einst 
ankündigte. Grenzzäune hoch und Schiffe versenken - das ist gelebte 
Skrupellosigkeit.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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