RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Obama
Heidelberg (ots)
Die höchste Auszeichnung für den Dienst am Frieden, welche die Welt kennt, wird dem ersten farbigen amerikanischen Präsidenten als Zukunftspreis verliehen. Sie gilt dem mächtigsten Mann der vergehenden Ära der Vor-Globalisierung, der das Ruder einer militarisierten US-Außenpolitik herumgerissen und sich kraft seiner Persönlichkeit zum Hoffnungsträger einer friedlicheren Welt gemacht hat. Es ist eine Sache, verdiente Staatsmänner für ihr Lebenswerk zu ehren. Aber keine schlechtere, mit einer solchen Geste die weltweiten Hoffnungen, die sich mit Obamas Amtsführung verbinden, zu stärken - auch gegen die innenpolitischen Widrigkeiten, die ihn derzeit außenpolitisch lähmen. Obama hat alle Krisenherde und Weltprobleme auf seiner Agenda. Nicht nur viel zuviel für die Schultern eines Mannes, auch zuviel für die größte Macht der Welt. Als Friedensnobelpreisträger wird Obama in die Pflicht genommen, seinem Vorsatz der friedlichen Konfliktlösung selbst gegen das Mullah-Regime in Teheran treu zu bleiben, das auf seine Angebote spuckt. Insofern bindet ihn die Auszeichnung, aber sie stärkt auch seine moralische Kraft. Obama darf nicht scheitern. Weil sonst die Welt scheitert. Das will der an ihn verliehene Nobelpreis sagen.
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