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RNZ: Im Dunkel - Kommentar zum Kundus-Untersuchungsausschuss

Heidelberg (ots)

Von Christian Altmeier
Eines wird immer deutlicher: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu 
Guttenberg macht bei der Behandlung der Kundus-Affäre bei weitem 
keine so gute Figur, wie man es von Auftritten des Hoffnungsträgers 
der Union gewohnt ist. Selbst wenn ihm der Untersuchungsausschuss 
nicht nachweisen kann, dass er den früheren Generalinspekteur 
Wolfgang Schneiderhan und Ex-Staatssekretär Peter Wichert nur als 
Bauernopfer benutzt hat, um von eigenen Fehlern abzulenken, bleibt 
der Minister in der Defensive.
Denn Schneiderhan hat in seiner gestrigen Aussage keinen Zweifel 
daran gelassen, dass Guttenberg genügend Informationen besaß, um den 
Fall angemessen zu bewerten - wenn er den Rat zu "Zurückhaltung und 
Vorsicht" befolgt hätte. Doch offensichtlich preschte der Minister 
mit der Bewertung, der Angriff sei "militärisch angemessen" gewesen 
vor, ohne sich in den Fall einzuarbeiten - und musste daher alsbald 
den Rückzug antreten. Die Schuld suchte er dann bei anderen.
Welche Rolle es aber tatsächlich spielte, ob er den umstrittenen 
Feldjäger-Bericht kannte - und ob es an Schneiderhan lag, wenn dies 
nicht der Fall war - wird der Ausschuss wohl nicht klären können. Und
dementsprechend auch zu keinem eindeutigen Fazit gelangen. Dabei ist 
in das Dunkel der Kundus-Affäre erst ansatzweise Licht gebracht, wie 
die Papiere über die "Gruppe 85" zeigen.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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