RNZ: Weg & Irrweg
Heidelberg (ots)
Die Rhein-Neckar-Zeitung kommentiert zum Gewaltverzicht der Eta: "Kein einziges Wort für die Opfer. Die eigenen "Märtyrer" bleiben Helden. So verkündet die baskische Terrorgruppe Eta das Ende der Gewalt. Mit einem martialischen Auftritt, in dessen Hintergrund der alte Kampfslogan prangt: "Weiter auf zwei Wegen". Soll heißen - im Kampf und in der Politik. Die bevorstehenden Wahlen werden zeigen, ob sich die Basken, des Terrors schon lange müde, davon beeindrucken lassen oder ob sie nationalistische Parteien bevorzugen, deren Gewaltfreiheit nicht in Frage steht. Schon mehrfach hat die Eta Waffenruhen ausgerufen und dann wieder gebrochen. Auch deshalb sind zumindest Zweifel daran erlaubt, dass sie den ersten Weg diesmal tatsächlich und endgültig links liegen lässt. Schließlich hat sie den bewaffneten Kampf nicht als Irrweg erkannt - sie schwört ihm nur ab, weil sie organisatorisch entscheidend geschwächt ist. Hunderte Kämpfer sitzen in Haft, im Untergrund verblieb eine kleine, unerfahrene, kaum schlagkräftige Gruppe. Zweifel an ihren Absichten bleiben, solange sie sich nicht kontrolliert entwaffnen lässt. Das ist die Richtung, die Nordirland gewiesen hat. Das Beispiel zeigt aber auch: Vom Terror zum Frieden ist es ein langer und schwieriger Weg, bei dem Rückschläge selten ausbleiben."
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