RNZ: Frühstart - Kommentar zu Schmidt/Steinbrück
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier
Gewählt wird erst in zwei Jahren. Dennoch ist Peer Steinbrück im Rennen um die Kanzlerkandidatur der SPD bereits vorgeprescht und hat mit der Empfehlung durch seinen Schachfreund Helmut Schmidt einen echten Coup gelandet. Dass ihn dieser Zug dem Sieg näher bringt, ist aber unwahrscheinlich. Denn Schmidts Einfluss innerhalb der Partei ist begrenzt und die mediale Dauerpräsenz der beiden Hanseaten stößt nicht nur der SPD-Linken sauer auf. Zudem sind zwei Jahre auch für einen prominenten Kandidaten eine lange Zeit, in der eine Entzauberung einsetzen und er manche Fehler begehen kann. Die Sozialdemokraten sind also gut beraten, die K-Frage nicht frühzeitig zu entscheiden. Denn solange sie nicht in einen offenen Flügelkampf ausartet, hilft die Debatte der Partei, indem sie ihr zusätzliche Aufmerksamkeit garantiert. Das gilt im Übrigen auch für Steinbrück selbst. Als einfacher Bundestagsabgeordneter droht er aus dem Blickfeld der Partei und der Öffentlichkeit zu verschwinden. So aber wird er - selbst wenn es mit der Kanzlerkandidatur nicht klappen sollte - bereits für andere wichtige Posten gehandelt. Und macht ganz nebenbei noch jede Menge Werbung für sein neues Buch.
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