RNZ: Rückenwind für Obama
Heidelberg (ots)
Zumindest oberflächlich betrachtet soll keiner der beiden US-Präsidentschaftskandidaten vom "Jahrhundertsturm" Sandy und dessen verheerenden Folgen profitieren. Dabei sind die Ursachen für die enormen Schäden eine direkte Folge des amerikanischen Staats- und Politikverständnisses. Erst vor wenigen Monaten plädierte Mitt Romney dafür, dem Katastrophenschutz den Geldhahn abzudrehen. Überhaupt lautet das Wahlprogramm des Republikaners: So wenig Staat wie möglich. Konkret bedeutet das: Weiterhin Oberland-Stromleitungen, die bei jedem Unwetter zusammenbrechen. Folgerichtig auch, dass kein Geld in stabile Deiche oder die Sanierung völlig maroder Brücken investiert wird. Und der Staat verhindert auch nicht, dass die jetzt weggespülten Häuser an genau derselben Stelle wieder errichtet werden. Dass diese Häuser wiederum zusammengenagelt statt aus Stein gebaut wurden, ist eine über die Parteigrenzen hinweg gültige amerikanische Eigenheit. Dennoch bleibt eines offensichtlich: Weniger Staat bedeutet mehr Tote bei Naturkatstrophen. Insofern wird schnell klar, wer politischen "Rückenwind" durch Sandy erhält. Ob Obama in seiner zweiten Amtszeit mehr für den Klimaschutz tun wird? Das wäre nur konsequent.
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