RNZ: Nichts für Kinder - Kommentar zu USA/Waffen
Heidelberg (ots)
Es ist ein besonders tragischer Fall, der jedoch erneut ein Schlaglicht auf den Waffenwahn der Amerikaner wirft: Ein Fünfjähriger erschießt seine zweijährige Schwester mit einem "Kindergewehr". Schon der Begriff - der suggeriert, dass Schusswaffen in Kinderhände gehören - erscheint Europäern, die die identitätsstiftende Wirkung von Colts und Gewehren nicht nachvollziehen können, ebenso absurd wie zynisch. Noch absurder indes ist, dass in einem Land, in dem man erst mit 21 Jahren ein Bier trinken darf und in dem großflächig vor "Gefahren" aller Art, wie etwa heißem Kaffee, gewarnt wird, jedes Kleinkind mit einer geladenen Waffe hantieren darf. Der Fall zeigt zudem, dass die Argumentation der Waffenlobby, es seien nicht die Waffen, die töten, sondern die Menschen, ein echter Rohrkrepierer ist. Es sind Menschen mit Waffen, die töten. Rund 30 000 Tote durch Schusswaffen gibt es Jahr für Jahr in den USA. Auch die kleine Caroline Sparks würde wohl noch leben, wenn die Eltern ihrem Bruder kein Gewehr geschenkt hätten. Umso begrüßenswerter ist es, dass Präsident Obama die Flinte im Kampf um schärfere Waffengesetze nicht ins Korn werfen will. Auch eine Mehrheit der Amerikaner hat längst erkannt, dass dies dringend notwendig ist.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell