Schädlich
Heidelberg (ots)
Christian Altmeier über den geplanten Abzug der US-Truppen Ein Truppenabzug als Bestrafung: die geplante Reduzierung der US-Streitkräfte hierzulande entspricht dem typischen Politikverständnis von Donald Trump. Der US-Präsident setzt am liebsten auf Drohungen, Sanktionen und Belohnungen für Wohlverhalten um durchzusetzen, was er für die nationalen Interessen Amerikas hält. Dass der Truppenabzug keiner militärischen Strategie folgt und der Bundesregierung im Vorfeld nicht einmal angekündigt wurde, zeigt zudem, dass Trump im Wahljahr vor allem die Wirkung nach innen im Blick hat. Er will seinen Anhängern demonstrieren, dass er "Schmarotzern" wie Deutschland mit Härte begegnet. Dabei dürfte es ihm gleichgültig sein, ob er mit diesem Schritt die transatlantischen Beziehungen beschädigt oder ob dieser letztlich sogar amerikanischen Sicherheitsinteressen zuwider läuft. Denn die US-Soldaten schützen nicht in erster Linie Deutschland. Vielmehr betreiben die Amerikaner hierzulande eine Infrastruktur, die für ihre Einsätze etwa im Nahen Osten wichtig ist. Doch Trump steht unter Druck und ordnet seiner Wiederwahl alles unter. Profitieren dürften aber letztlich vor allem China und Russland, die auf eine Spaltung des Westens hoffen und jede Schwächung der Nato genau registrieren.
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