"Rhein-Neckar-Zeitung" (Heidelberg) zu Klima/Nobelpreis
Heidelberg (ots)
Nobelpreise sollen jene auszeichnen, die "der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Deshalb ist der Physik-Nobelpreis für die Klima-Forscher Klaus Hasselmann, Syukuro Manabe und Giorgio Parisi klug gewählt. Ihre Erforschung des Klimawandels ist tatsächlich ein großes Geschenk an die Menschheit. Leider hat sie lange wenig daraus gemacht.
Manabe etwa hat bereits in den 1960er Jahren ein Klimamodell entwickelt, mit dem sich die Erderwärmung bei steigendem CO2-Gehalt errechnen ließ. Hasselmann verwies schon Ende der 1970er auf den Zusammenhang von Treibhauseffekt und Klima. Seit damals ist der menschengemachte Klimawandel bekannt. Umgesteuert hat man lange nicht: Stattdessen schürten Lobbyverbände Zweifel, Klimawandelleugner bestritten die wissenschaftlichen Tatsachen und die Politik ignorierte das Problem.
Nun ist es ein wenig wie bei einem Auto, das auf eine Wand zufährt: Je später man reagiert, desto stärker muss man einlenken. Nach verlorenen Jahrzehnten braucht es heute einschneidende Maßnahmen, um die Katastrophe noch abzuwenden. Ob die Menschheit dazu bereit ist? Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow wird sie es bald unter Beweis stellen können.
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