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Kölner Stadt-Anzeiger: Roger Willemsen: Die Qualität der Lügen im Radsport ist enttäuschend

Köln (ots)

Enttäuscht ist Roger Willemsen von der Qualität der
Lügen im Radsport. Der Autor und Entertainer stellt im Gespräch mit 
dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) fest: "Die fahren 
besser als sie lügen - selbst ungedopt." Nichts wiege die Dummheit 
dieser Lügen auf: "Vielleicht trübt das Doping-Sekret auch den Sinn 
für die Wirklich-keit. Vielleicht glaubt der Radfahrer tatsächlich, 
er sei nicht gedopt."
Lügen seien die Schmiere in unserem Alltag, sagt Willemsen, und 
natürlich nicht auf den Sport begrenzt. "Weder die Sprache der Liebe 
noch die der Geschäftswelt kommt ohne Lügen aus." Ein Katholik sei 
gut beraten, wenn er die Kirche nicht zu sehr als Vorbild nehme: 
"Jedenfalls nicht wortwörtlich. Er könnte von ihr im Umkehrschluss 
lernen, nicht zu foltern, keine Kriege zu führen und keine Dokumente 
zu fälschen, kein
falsches Zeugnis abzulegen wider seinen Nächsten."
Willemsen ist der Ansicht, dass das Publikum weiterhin an der Idee 
des sauberen Sports hänge - "mehr als derjenige, der sich daran 
abarbeitet." Man müsse der Ehrlichkeit hal-ber auch sagen, dass die 
Radfahrer "phänomenales und animalisches" leisten, denn auch der 
gedopte Sportler fliege nicht mühelos ins Ziel. Allerdings meint er: 
"Ich glaube, dass die Vorstellung vom sauberen Sport insgesamt etwas 
antiquiert ist."

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