Kölner Stadt-Anzeiger: "Super Nanny" Katharina Saalfrank wünscht politische Nachhaltigkeit
Köln (ots)
Katharina Saalfrank, die am Mittwoch als "Die Super Nanny" wieder bei RTL in Aktion tritt, wünscht ihrer Sendung mehr politische Nachhaltigkeit. In einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) erklärte die Diplom-Pädagogin auf die Frage, warum sie ihre Sendung und ihre Prominenz nicht dazu nutzt, konkrete Forderungen an die Sozialpolitik zu stellen, dass dies das Format der RTL-Sendung nicht vorsehe. "Ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten aktiv zu sein. Ich bin SPD-Mitglied und formuliere dort schon meine Beobachtungen und Meinung. Aber das tue ich nicht auf Versammlungen oder in der Öffentlichkeit", erklärte Saalfrank dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Sie habe viele Einladungen zu Veranstaltungen, die jedoch allein ihre Prominenz nutzen wollten. Da gehe sie nicht hin. "Ich bin keine Entertainerin. Aber ich hätte große Lust, auf ein politisches Podium zu steigen und mich zu engagieren." Die Politik bewege sich in der Prävention der sozialen und emotionalen Verwahrlosung einer ganzen Generation viel zu langsam. Sie strebe jedoch kein politisches Amt an. "Ich bin kein Mensch, der Politik machen möchte. Ich weise darauf hin, dass die Politik Rahmenbedingungen verbessern muss, aber ich bleibe diejenige, die sich innerhalb dieser Rahmenbedingungen bewegt." In der Politik dauere "es irrsinnig lange, bis sich was bewegt. Immer heißt es, wir haben kein Geld. Tatsache ist: Wir haben Geld. Wir müssen es nur umverteilen. Da möchte ich mit allen Kräften schieben helfen." Die Kritik, die Erziehungswissenschaftler und Pädagogen an ihrer Sendung üben, könne sie nachvollziehen. "Ich finde sie sogar wichtig und stehe auch meiner Arbeit selber nicht unkritisch gegenüber. Andererseits finde ich die Kritik müßig und würde gerne zum wesentlichen Punkt kommen. Man muss die Dinge auch zeigen, die im Verborgenen passieren, damit sich etwas verändern kann: z.B. Gewalt an Kindern, unter Eltern, alltägliche Situationen unter denen Kinder und Jugendliche aufwachsen." Saalfrank legte Wert auf die Feststellung, dass sie auf die Darstellung in der "Super Nanny" keinen Einfluss habe. "Ich würde da manchmal gerne andere Schwerpunkte setzen und mehr Zeit haben, die Zwischentöne anzusprechen, aber das ist nicht möglich in diesem kurzen Rahmen einer 45-minütigen Sendung."
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