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Kölner Stadt-Anzeiger: Ex-Generalinspekteur greift Verteidigungsministerium wegen Afghanistan-Einsatz scharf an Kujat: Sicherheit der Soldaten und Erfolg des Einsatzes gefährdet - Aufstockung des Mandats erforderlich

Köln (ots)

Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr und
Vorsitzende
des Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, hat eine vorzeitige 
Aufstockung des Afghanistan-Mandats der Bundeswehr gefordert und dem 
Verteidigungsministerium vorgeworfen, es statte die Truppe weit 
schlechter aus, als es möglich wäre. "Die ursprünglichen Zahlen für 
die Quick Reaction Force von 200 bzw. 250 Soldaten sind 
offensichtlich nicht ausreichend - und zwar weil die Versorgung und 
Unterstützung aus dem Kontingent, das bereits vor Ort ist, allein 
nicht gewährleistet werden kann", sagte Kujat dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Kujat forderte die 
Bundesregierung auf, das Parlament um eine Ausweitung der bestehenden
Mandats-Obergrenzen zu bitten. "Dass die Quick Reaction Force nach 
Afghanistan verlegt wird, würde einen solchen Gang ins Parlament 
durchaus rechtfertigen." Kujat erklärte weiter: "Ich weise seit 
Monaten darauf hin, dass es bei der Ausrüstung Defizite gibt. Ich 
frage mich, wie man dieses weiter leugnen kann. Ich frage mich vor 
allen Dingen, wie es möglich ist, dass eine solche Diskussion nicht 
stattfindet, wenn es um die Sicherheit der Soldaten und den 
Einsatzerfolg geht. Wenn etwas passiert, dann schreien kurzzeitig 
alle auf - und dann ist das wieder vorbei." Es müsse Ausrüstung 
beschafft werden, die "dazu beiträgt, dass die Sicherheit unserer 
Soldaten und der Einsatzerfolg vergrößert werden", so Kujat weiter. 
"Aber das ist wie Pfeifen im Walde. Das hört keiner. Und es geschieht
auch nichts." Konkret fehle es vor allem an Aufklärungs- und 
Informationstechnik sowie an weit reichenden Waffen.
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hatte sich 
in der vorigen Woche ähnlich geäußert und war daraufhin vom 
Verteidigungsministerium massiv kritisiert worden.

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