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Kölner Stadt-Anzeiger: Kujat bezeichnet Aufstockung der Afghanistan-Schutztruppe als verspätet

Köln (ots)

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr,
Harald Kujat, hat
die Aufstockung der deutschen Afghanistan-Schutztruppe im Herbst als
verspätet kritisiert. "Es ist immer gesagt worden, wir warten darauf,
dass General Schneiderhan seinen Ratschlag gibt", sagte er dem 
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe) mit Blick auf das Verfahren.
"Der General Schneiderhan kann seinen Ratschlag in drei Minuten 
geben. Das dauert nicht Monate lang. Das ist im Grunde ein 
Taschenspielertrick für die Öffentlichkeit." Da die Quick Reaction 
Force Anfang Juli ihren Einsatz beginne, "werden die Verstärkungen 
nicht nur, aber auch und vor allem wegen der Quick Reaction Force 
jetzt benötigt - und nicht im Herbst. Man lässt die Soldaten mit 
einer Aufgabe allein, für die nicht genügend Kräfte und Fähigkeiten 
zur Verfügung gestellt werden." Kujat erklärte weiter: "Der Minister 
handelt ganz offensichtlich aus opportunistischen politischen 
Gründen. Aber verantwortlich ist das Parlament. Es stellt
die Aufgabe. Dann muss das Parlament auch die Fähigkeiten und die
Ressourcen bereitstellen, damit die Soldaten ihn in größtmöglicher
Sicherheit ausführen können." Im Zweifel müsse der Bundestag die 
Initiative ergreifen. Dass jetzt nichts geschehe, sei "ein Ärgernis 
ohnegleichen". Der frühere Vorsitzende des Nato-Militärausschusses 
prophezeite: "Wenn unseren Soldaten in Afghanistan etwas passieren 
sollte und dies eindeutig auf zu wenig Personal zurück zu führen ist,
dann wendet sich sehr schnell das Blatt." Dies hätten die politisch 
Verantwortlichen nicht bedacht.

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