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Kölner Stadt-Anzeiger: Geißler und Polenz verteidigen Merkel CDU-Parlamentarier Hüppe nennt Merkels Vorgehen dagegen "überflüssig"

Köln (ots)

Der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hat
Kanzlerin Angela Merkel gegen Kritik wegen ihrer umstrittenen 
Äußerungen an die Adresse von Papst Benedikt XVI. in Schutz genommen.
"Die Bundeskanzlerin hat ein politisches Interesse daran, dass es 
zwischen der katholischen Kirche und den deutschen Juden nicht zu 
einem Aufreißen von Gräben kommt", sagte er dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Das muss ein britischer 
Premierminister oder ein französischer Staatspräsident nicht 
unbedingt haben. Aber der Papst ist ein Deutscher. Und der Holocaust 
hat in Deutschland stattgefunden. Infolgedessen haben wir für das 
Verhältnis von Christen und Juden eine besondere Verantwortung." 
Geißler erklärte weiter: "Der eigentliche Skandal besteht darin, dass
eine Minderheit von rechtskonservativen Traditionalisten 
rehabilitiert werden soll, bevor sie ihre Position zurück genommen 
haben. Diese ganze Pius-Bruderschaft hat eine ausgesprochen 
judenfeindliche Position." Auch der Vorsitzende des Auswärtigen 
Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), betonte: "Ich 
finde, dass die Leugnung des Holocaust den politischen Grundkonsens 
in Deutschland besonders berührt. Die Aufforderung des Papstes an 
Bischof Richard Williamson zum Widerruf hat Frau Merkel Recht 
gegeben. Das sollten auch diejenigen bedenken, die sich ihr gegenüber
kritisch äußern."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe sagte der Zeitung 
hingegen: "Der Papst hat sich mehrmals eindeutig geäußert, dass er 
alle Verbrechen des Nationalsozialismus verurteilt. Von daher sind 
entsprechende Aufforderungen, dies nochmals zu tun, überflüssig."

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