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Kölner Stadt-Anzeiger: Piusbruderschaft widersetzt sich dem Papst Unerlaubte Weihehandlung vollzogen - nächste Priesterweihe bereits terminiert

Köln (ots)

Die traditionalistische Pius-Bruderschaft geht auch
nach der Versöhnungsgeste Papst Benedikts XVI. auf Konfrontation zur 
katholischen Kirche. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Freitag-Ausgabe) berichtet, ist für Ende Juni bereits der nächste 
Termin von Priesterweihen angesetzt, die den vier abtrünnigen 
Bischöfen der Piusbruderschaft verboten sind. Am vergangenen Sonntag,
und damit nach Aufhebung seiner Exkommunikation durch den Papst, habe
der Obere der Bruderschaft, der Schweizer Bischof Bernherd Fellay, 
angehenden Geistlichen im Priesterseminar der Piusbruderschaft in 
Zaitzkofen bei Regensburg so genannte "niedere Weihen" gespendet, 
schreibt die Zeitung weiter. Fellay ist wie die anderen drei 
rehabilitierten Bischöfe der Pius-Bruderschaft weiterhin suspendiert.
Der Vatikan hat mehrfach darauf hingewiesen, dass es ihnen untersagt 
ist, irgendwelche liturgischen Handlungen vorzunehmen oder Sakramente
zu spenden.
Der Trierer Kirchenrechtler Peter Krämer wertete die Weihehandlung 
als Zeichen dafür, dass die abtrünnigen Bischöfe nicht gewillt sei, 
sich - wie vom Vatikan gefordert - der Disziplin der katholischen 
Kirche zu unterwerfen. Insbesondere die geplante Priesterweihe sei 
ein Akt "bewussten Ungehorsams gegen die Autorität des Papstes". Bei 
"konsequentem Handeln Roms" könnte das nach Ansicht des Juristen 
erneut die Verhängung der Exkommunikation nach sich ziehen, speziell 
in der derzeitigen "turbulenten Situation", sagte Krämer dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger". Er verwies dazu auf Kanon 1364 des kirchlichen 
Gesetzbuches CIC. Wahrscheinlicher sei allerdings, dass Rom zunächst 
abwarten werde, so Krämer. Der Münsteraner Kirchenrechtler Klaus 
Lüdicke bezweifelte, dass es den Traditionalisten überhaupt um die 
Wiedereingliederung in die katholische Kirche zu tun sei. Mit der 
Rücknahme der Exkommunikation durch den Papst hätten sie vielmehr den
Wegfall eines Hemmnisses erreicht, der ihnen den Zulauf 
ultrakonservativer Katholiken bisher erschwert habe.

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Kölner Stadt-Anzeiger
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