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Kölner Stadt-Anzeiger: Terrorismus-Experte Tophoven: Innenministerium übertreibt Bedrohungsszenarien "Es geht darum, Öffentlichkeit bei abschlaffender Aufmerksamkeit zu sensibilisieren"

Köln (ots)

Köln - Der Terrorismusexperte Rolf Tophoven sieht im
Gegensatz zu Innenstaatssekretär August Hanning keine aktuellen 
Terrorgefahren. "So weit ich weiß, haben die Sicherheitsbehörden 
keine gesicherten Erkenntnisse über unmittelbar bevorstehende 
Anschlagsplanungen", sagte der Leiter des Institutsfür 
Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Und Drohvideos lösten zu oft eine 
Reaktion der Sicherheitsbehörden aus."Das ist genau das, was die 
Terroristen wollen. Sie wollen, dass Verunsicherung herrscht." Die 
Bundesregierung wolle sich allerdings nichtvorwerfen lassen, vor 
Gefahren nicht gewarnt zu haben. "Und je länger hier nichts passiert,
desto mehr schlafft die Aufmerksamkeit der Leute ab. Also will 
Hanning sensibilisieren." Tophoven glaubt "nicht,dass während des 
Prozesses irgend etwas passiert. Die Masse der Islamischen 
Dschihad-Union-Zelle in Deutschland ist durch die Festnahme der 
Sauerland-Gruppe und anderer Helfer weitgehend 
geschwächt."Terrorwarnungen seien jedoch ein sehr schwieriges 
Geschäft", räumte der Fachmann ein. "Sage ich zu viel, verpufft 
vielleicht die intendierte Wirkung. Sage ich zu wenig, heißt es: Die 
verbergen etwas oder wissen nichts." Vieles bewahrheite sich erst im 
Nachhinein. Hanning hatte in einem Zeitungs-Interview vor Anschlägen 
gewarnt.

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