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Kölner Stadt-Anzeiger: Die meisten Krankenkassen erheben keine Zusatzbeiträge zum 1.1. 2010

Köln (ots)

Die großen Krankenkassen und die überwiegende Zahl
der Betriebskrankenkassen werden trotz eines erwarteten Fehlbetrags 
von 3,6 Milliarden Euro im Gesundheitsfonds zum 1. Januar 2010 keine 
Zusatzbeiträge von ihren Versicherten verlangen. In einer Umfrage des
"Kölner Stadt.-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) schlossen die Deutsche 
Angestellten-Krankenkasse (DAK), die fusionierte Barmer/Gmünder 
Ersatzkasse, die Techniker Krankenkasse sowie die AOK 
Rheinland/Hamburg und Sachen-Anhalt Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel 
aus. Dies gilt auch für die allermeisten der 140 deutschen 
Betriebskrankenkassen. "Mir ist keine einzige Kasse bekannt, die für 
Januar Zusatzbeiträge erheben wird", sagte die stellvertretende 
Sprecherin des BKK-Bundesverbandes, Andrea Wilhelmi, der Zeitung.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2010 äußerten sich die Kassen 
zurückhaltend. "Wir werden so lange es geht auf Zusatzbeiträge 
verzichten", sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland 
Hamburg, Wilfried Jacobs. Ähnlich äußerten sich Vertreter anderer 
Kassen. Übereinstimmend wird auf die unsichere Entwicklung am 
Arbeitsmarkt sowie auf die steigenden Ausgaben im Krankenhaus- und 
Arzneimittelbereich verwiesen, die seriöse Prognosen über etwaige 
Zusatzbeiträge nicht zuließen. Zudem wird der Honoraretat für 
niedergelassene Ärzte 2010 um eine Milliarde Euro aufgestockt. 2011 
wird überdies die Rückzahlung eines für 2009 gewährten Bundeskredits 
zur Krisenüberbrückung in Höhe von 2,3 Milliarden Euro fällig. "Daher
werden 2011 praktisch alle Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben 
müssen", sagte DAK-Sprecher Jörg Bodanovitz.
Ende vergangener Woche hatten Gesundheitsminister Philipp Rösler 
(FDP) und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zusätzliche 
Steuerzuschüsse in Höhe von 3,9 Milliarden Euro angekündigt, um die 
krisenbedingten Mindereinnahmen im Gesundheitsfonds auszugleichen. 
Laut Schätzerkreis wird das Defizit 2010 insgesamt allerdings 7,45 
Milliarden Euro betragen, so dass noch rund 3,6 Milliarden fehlen.

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