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Kölner Stadt-Anzeiger: Gesundheitsökonom Glaeske kritisiert Regierung: Unnötige Belastung der Krankenversicherten

Köln (ots)

Die Belastung Millionen gesetzlich
Krankenversicherter durch Zusatzbeiträge hätte nach Ansicht des 
Bremer Gesundheitsökonomen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
durch konsequente Sparmaßnahmen der Bundesregierung vermieden werden 
können. "Allein im Arzneimittelbereich könnte man bis zu drei 
Milliarden Euro pro Jahr einsparen, wenn die Bundesregierung die 
Preisgestaltung für neue Medikamente nicht den Herstellern 
überließe", sagte Gerd Glaeske dem "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Donnerstag-Ausgabe). Er bezifferte das politisch mittelfristig 
umsetzbare Einsparpotenzial für die GKV auf neun Milliarden Euro 
jährlich.
In anderen Industrieländern würden die Preise für neue Arzneimittel 
nicht allein von der Pharmaindustrie festgelegt, sie seien vielmehr 
Gegenstand von Verhandlungen. Gerade die in Deutschland hohen Preise 
für Innovationen trügen wesentlich zum Defizit der Krankenkassen bei.
Vehement setzte sich Glaeske für rasche Kosten-Nutzen-Analysen ein. 
Der zusätzliche therapeutische Wert der Präparate müsse ins 
Verhältnis zu den Preisen gesetzt werden. Daraus ergäben Empfehlungen
für die GKV, ob diese Medikamente ersetzt werden sollten oder nicht. 
Versäumnisse warf Glaeske auch den Krankenkassen vor. Diese müssten 
über die bisherigen Rabattverträge hinaus Vereinbarungen mit den 
Herstellern schließen, die bei steigenden Absatzzahlen eines Produkts
sinkende Preise vorsehen. "Solche Preis-Volumen-Abkommen haben sich 
in Frankreich bewährt", sagte der Gesundheitsökonom.

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