Kölner Stadt-Anzeiger: Autor Fritz Roth weiß seit seiner Krebsdiagnose: Es hilft, den Tod anzunehmen. Die Regelungen zur Sterbehilfe hält er für "menschenunwürdig"
Köln (ots)
Köln. Fritz Roth, Bestatter und Autor ("Das letzte Hemd ist bunt"), ist dem Tod näher denn je: Der 62-Jährige ist an Leberkrebs erkrankt. Doch seine Überzeugung, dass der Tod zum Leben gehört, helfe ihm auch jetzt, sagte Roth dem Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagausgabe): "Ich bin kein Roboter. Und zu meinem Menschsein gehört, dass ich sterblich bin. Das habe ich immer gepredigt - ja, so kann man es fast schon sagen - und mir hilft dieses Bewusstsein jetzt", sagte Roth. Dass seine persönliche Betroffenheit daran nichts geändert habe, erstaunt ihn selbst: "Dass ich gar nicht erschrocken bin, ist eine ganz starke Erfahrung." Ihm sei es jetzt erst recht ein großes Anliegen, zu vermitteln, dass der Tod als Grenze keine Einengung sei, sondern im Gegenteil Mut mache, das Leben zu nutzen.
Gleichzeitig kritisierte Roth die gesetzlichen Vorschriften zu Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid in Deutschland: "Ich möchte mir nicht selber das Leben nehmen, aber ich möchte darüber wenigstens nachdenken können, und es müsste ermöglicht werden", so Roth. "Dass meine Frau aus dem Zimmer gehen muss, um sich nicht strafbar zu machen, wenn sie mir etwas gibt, damit ich mein Leben würdevoll beenden kann - ich halte das für menschenunwürdig."
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