Kölner Stadt-Anzeiger: Deutscher Geisel gelingt die Flucht vor den Entführern
Köln (ots)
Troisdorf. Der deutsche Ingenieur der Hilfsorganisation Grünhelme, der seit 111 Tagen von Dschihadisten in Syrien festgehalten wurde, hat sich selbst befreien können. Der 72-Jährige hat nach Aussagen von Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck eine Aluminiumtür aufstemmen und sich befreien können. Angeblich schliefen die Bewacher. "Wir sind überglücklich", sagte Neudeck am späten Abend dem "Kölner Stadt-Anzeiger", dass sich "am Ende alle drei Entführten haben selbst befreien können." Der Albtraum habe nun ein Ende. Erleichtert zeigte sich Neudeck außerdem, dass kein Lösegeld geflossen sei. Nach einem Telefongespräch mit dem Mann gehe er davon aus, dass es ihm, gemessen an den Strapazen, gut gehe. "Seine Stimme klang stabil". Er meldete sich aus der Türkei. In einem mehrstündigen Fußmarsch sei der 72-Jährige in die Kleinstadt Darqush an der türkischen Grenze gelangt, wo ihn örtliche Rebellen unter ihren Schutz nahmen und über die Grenze in die Südtürkei brachten. Der syrischstämmige Ziad Nouri und seine zwei deutschen Kollegen waren nach Aussagen Neudecks nachts aus ihrem Haus im Ort Harem verschleppt worden, wo sie eine Klinik aufbauen wollten. Den beiden Deutschen war bereits Anfang Juli die Flucht aus dem Versteck gelungen, wohin sie von den Geiselnehmern gebracht worden waren. Daraufhin wurde die verbliebene Geisel in ein Lager in den Bergen gebracht. Zuletzt waren für Ziad Nouri 25 Millionen Euro Lösegeld gefordert worden. Es folgten monatelange Verhandlungen.
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