Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kölner Stadt-Anzeiger mehr verpassen.

Kölner Stadt-Anzeiger

FDP-Politiker Baum hält NRW-Epidemiegesetz in Teilen für untragbar/Befristung aller Notfall-Maßnahmen und Parlamentsvorbehalt gefordert/Zwangsrekrutierung von medizinischem Personal "ein Affront"

Köln (ots)

Der FDP-Politiker und frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum hat Nachbesserungen am umstrittenen Entwurf der nordrhein-westfälischen Landesregierung für ein Epidemiegesetz gefordert. "Das Gesetz muss für alle der Regierung zugestandenen Maßnahmen eine Verfallsklausel enthalten", sagte Baum dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Das Fehlen solcher Befristungen im Entwurf sei untragbar. "Das Parlament muss hier immer das letzte Wort haben", so der engagierte Rechtspolitiker und Bürgerrechtler. "Was wir im Moment erleben, sind die größten kollektiven Grundrechtseingriffe, die wir in der Geschichte der Bundesrepublik je hatten. Deshalb ist die parlamentarische Kontrolle wichtiger denn je. Die Corona-Krise darf nicht dazu führen, dass vor allem die Regierungen am Zug sind." Mit der von ihm geforderten klareren Ausgestaltung der Parlamentsmitwirkung "würde Nordrhein-Westfalen Maßstäbe setzen für die Wahrung demokratischer Prozesse auch in Krisenzeiten", betonte Baum. An diesem Montag findet im Düsseldorfer Landtag eine Experten-Anhörung zum Epidemiegesetz statt, nachdem die schwarz-gelbe Regierung in der Vorwoche von einem beschleunigten Verfahren zur Verabschiedung des Gesetzes abgerückt war. Baum, der zusammen mit dem Kölner Rechtsanwalt Nikolaos Gazeas eine Stellungnahme abgegeben hat, nannte als zweiten gravierenden Schwachpunkt im Entwurf die darin vorgesehene Möglichkeit einer Zwangsrekrutierung von medizinischem Personal. "Das halten wir für völlig überflüssig. Die Regelung ist im Grunde genommen ein Affront gegen alle diese Personen, die sich gerade jetzt in beispielhafter Weise um das Allgemeinwohl verdient machen. Sie haben das Misstrauen, das aus dem Gesetzentwurf spricht, überhaupt nicht verdient", so Baum. Zudem wäre eine solche Zwangsverpflichtung aus seiner Sicht verfassungsrechtlich höchst problematisch. "Die entsprechende Vorschrift sollte deshalb ersatzlos gestrichen werden."

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kölner Stadt-Anzeiger
Weitere Storys: Kölner Stadt-Anzeiger
  • 05.04.2020 – 21:16

    NRW-Grüne fordern 1500 Euro Bonus für Pflegekräfte

    Köln (ots) - Die Grünen in NRW fordern eine Bonuszahlung für Pflegekräfte in der Alten- und Krankenpflege. "Kein Geld der Welt kann die wichtige Arbeit der Pflegekräfte in dieser Krise aufwiegen, aber das ist kein Grund, es bei warmen Worten oder abendlichem Klatschen vom Balkon zu belassen. Deshalb schlagen wir in einem ersten Schritt einen Pflegebonus von 1500 Euro pro Person vor", sagte der Landesvorsitzende Felix ...

  • 05.04.2020 – 18:59

    Kölns Feuerwehrchef fordert Aufstockung der Krisenreserven

    Köln (ots) - Als Konsequenz aus der Corona-Krise fordert Kölns Feuerwehrchef Christian Miller, die "Krisenreserven" für Notzeiten wieder zu erhöhen. Das sagte Miller dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Wir hätten es vorher nicht für möglich gehalten, dass es in Deutschland keinen Hersteller mehr für Infektionsschutzkleidung gibt und wir in dieser Hinsicht auf China angewiesen sind", sagte Miller. Bei ...

  • 05.04.2020 – 18:57

    Gebauer: Abitur kann nicht weiter verschoben werden

    Köln (ots) - NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat klargestellt, dass eine weitere Verschiebung des Abiturs in NRW wegen der Corona-Krise nicht möglich ist. "Der 12. Mai ist der spätestmögliche Termin für den Start der Prüfungen, damit am 27. Juni die Zeugnisse ausgegeben werden können", sagte die FDP-Politikerin dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe). Der Beginn der Sommerferien lasse eine weitere ...