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WDR-Intendantin Katrin Vernau will Auseinandersetzung mit der AfD -"Sie muss zunächst so behandelt werden wie andere Parteien"

Köln (ots)

Für die neue WDR-Intendantin Katrin Vernau ist es im journalistischen Umgang mit populistischen Parteien nicht der richtige Weg, diese zu ignorieren. "Die Populisten werden ja auch deshalb so stark, weil sie es schaffen, über Social Media ihr Publikum zu finden - und zwar unwidersprochen", sagte die Nachfolgerin von Tom Buhrow dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagausgabe). Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse sich mit der AfD auseinandersetzen: "Sie ist nicht verboten, sie ist Teil des Parteienspektrums, sie steht zur Wahl, und deswegen musss sie zunächst auch so behandelt werden wie andere Parteien." Man müsse jedoch einschreiten, wenn der Boden des Grundgesetzes verlassen werde, so Vernau. Sie sprach sich dafür aus, dass die Öffentlich-Rechtlichen weiterhin auf den von großen amerikanischen Konzernen beherrschten Social-Media-Plattformen bleiben: "Wir können nur dann eine Relevanz entfalten, wenn wir das Publikum erreichen. Mein Wunsch ist, dass alle Menschen am liebsten unsere Audiothek, Mediathek oder unsere linearen Angebote nutzen. Wir müssen aber die Realität zur Kenntnis nehmen: Solange wir viele Menschen nur über Social Media erreichen, müssen wir auch dort präsent sein."

Die 51-Jährige verteidigte die Verfassungsbeschwerde der Öffentlich-Rechtlichen in der Debatte über die Höhe des Rundfunkbeitrags. "Es ist richtig zu klagen. Es geht nicht anders. Wir halten uns an das Gesetz", sagte Vernau. Jetzt sei die Politik am Zug: "Sie hält sich nicht an dieses Verfahren und verweigert eine Beitragsanpassung." Natürlich könne die Politik die Anzahl der Radiowellen oder Spartenkanäle begrenzen oder auch reduzieren. " Aber es ist nicht der große Wurf in der Frage, wie man den Beitrag stabil halten kann." Effizienzen könnten die Öffentlich-Rechtlichen immer heben, "aber einen teilweisen Preisausgleich brauchen wir, ansonsten müssen wir schrumpfen." Die Debatte über den Rundfunkbeitrag müsse man aushalten: "Wenn die Mehrheit der Bevölkerung irgendwann mal der Auffassung sein sollte, dass man uns nicht mehr braucht, dann müsste die Politik damit umgehen. Aber ich halte das für falsch und werde bis zu meinem letzten "Blutstropfen" für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kämpfen, weil ich ihn für sehr wertvoll für unsere Gesellschaft und für unsere Demokratie im Besonderen halte."

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