Alle Storys
Folgen
Keine Story von Commerzbank Aktiengesellschaft mehr verpassen.

Commerzbank Aktiengesellschaft

Börsenberichtwoche vom 28.07. bis 01.08.2008

Frankfurt (ots)

Volkswirtschaft
Rückblick
Die vergangene Woche hat gezeigt, dass es um die europäische 
Wirtschaft wohl schlechter steht als bisher angenommen. Die 
Einkaufsmanagerindizes sind deutlich eingebrochen und befinden sich 
nun klar auf Kontraktionsniveau. Sie haben einen Wert, bei dem die 
Europäische Zentralbank in der Vergangenheit häufig den Leitzins 
gesenkt hat. Auch der für die deutsche Wirtschaft wichtigste 
Stimmungsindikator - der ifo-Geschäftsklimaindex - verzeichnete einen
deutlichen Rückgang. Dabei hat sich nicht nur die 
Erwartungskomponente des Index weiter verschlechtert. Inzwischen 
beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftssituation auch 
wesentlich schlechter als noch vor einigen Monaten. Von einer 
"weichen Landung" der Wirtschaft kann daher nicht mehr gesprochen 
werden. Allerdings dürfte der - im Vergleich sehr wettbewerbsfähigen 
- deutschen Wirtschaft, anders als etwa in Spanien, eine Rezession 
erspart bleiben. Da nicht nur die "weichen" Stimmungsindikatoren 
inzwischen auf einen Abschwung hindeuten, sondern auch "harte" Daten 
wie die Auftragseingänge, wird eine weitere Straffung der Geldpolitik
in diesem Jahr immer unwahrscheinlicher. In den USA gab es neben 
enttäuschenden Neuigkeiten (im Beige Book der Fed wurde von einer 
weiteren Eintrübung der US-Wirtschaft gesprochen und die 
Arbeitsmarktdaten waren schwach) auch Lichtblicke. So sind die 
Auftragseingänge für langlebige Güter, die ein Indikator für die 
Investitionstätigkeit der Wirtschaft sind, überraschend stark 
gestiegen und das Verbrauchervertrauen (Uni Michigan) wurde nach oben
revidiert. Das spricht zumindest dafür, dass der US-Wirtschaft eine 
Rezession im klassischen Sinne erspart bleibt.
Ausblick
Die Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt für das 2. Quartal werden 
zeigen, dass die amerikanische Wirtschaft deutlich gewachsen ist. 
Dies ist einerseits das Resultat des Konjunkturpaketes der 
US-Regierung. Andererseits hat der Außenhandel einen ordentlichen 
Wachstumsbeitrag geliefert. Das 3. Quartal dürfte jedoch deutlich 
schlechter ausfallen, wenn die Effekte des Konjunkturpaketes 
auslaufen. Dafür sollte auch der am Freitag auf der Agenda stehende 
Arbeitsmarktbericht sprechen, bei dem erneut ein deutlicher 
Stellenabbau sowie ein neuerlicher Anstieg der Arbeitslosenquote zu 
erwarten ist. Im Euroraum stehen die vorläufigen Daten zur 
Verbraucherpreisentwicklung im Juli auf der Agenda, die keine 
Entwarnung von der Inflationsfront signalisieren dürften. Wir rechnen
damit, dass die Inflationsrate auf über 4% gestiegen ist. Nach den 
enttäuschend ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes in der vergangenen 
Woche sollten auch die in dieser Woche anstehenden 
Stimmungsindikatoren (ESI, Verbrauchervertrauen und 
Unternehmensvertrauen) eine Eintrübung des Sentiments zeigen. 
Schließlich dürften die deutschen Einzelhandelsumsätze für eine 
Konsumzurückhaltung aufgrund gestiegener Energiepreise sprechen.
Aktienmärkte
Rückblick
Die nun abgelaufene Handelswoche war zweigeteilt. Bis zum Mittwoch
setzten die Märkte ihre in der Vorwoche begonnene Erholungsbewegung 
fort, zu der die spürbare Entspannung am Ölmarkt und die unerwartet 
soliden Bilanzdaten einiger großer US-Banken die Impulse geliefert 
hatten. In der zweiten Wochenhälfte überwogen dann aber 
Konjunkturängste, nachdem in der Eurozone fast alle 
Stimmungsindikatoren einbrachen. Insgesamt haben die europäischen 
Veröffentlichungen von Geschäftsklimadaten erneut einen Beleg dafür 
geliefert, dass die konjunkturelle Schwächephase hierzulande wohl 
demnächst kaum zu Ende geht. Im Gegenteil: Gerade bei den Unternehmen
scheint sich jetzt mit deutlicher zeitlicher Verzögerung auch eine 
gewisse Skepsis einzustellen. Allerdings zeigen beispielsweise die 
Quartalsberichte von Volkswagen (positiv) und Daimler (negativ), dass
derzeit nicht einmal innerhalb eines Sektors ein klares Bild 
herrscht. An den US-Börsen spielten insbesondere die Finanztitel 
verrückt. Nachdem die Aktien in diesem Sektor innerhalb von nur fünf 
Tagen um gut 30% haussierten, rutschten sie am letzten Donnerstag 
innerhalb einer einzelnen Handelssitzung so stark wie zuletzt im 
Herbst 2000.
Ausblick
Trotz der Flut makroökonomischer Veröffentlichungen aus den USA 
können sich die Unternehmen aber kaum über mangelnde Aufmerksamkeit 
hinsichtlich ihrer Quartalsberichte beklagen. Aus den USA werden noch
etwas mehr als 100 Abschlüsse von S&P500-Unternehmen erwartet 
(darunter Walt Disney, Exxon Mobile und Sun Microsystems), doch der 
Fokus der Investoren hierzulande sollte deutlich stärker auf den 
Berichten der deutschen Gesellschaften und ihrer europäischen 
Vergleichsunternehmen liegen. Allein aus dem DAX stehen 13 
Quartalsberichte an, darunter die Deutsche Bank und die Postbank. Die
Deutsche Bank steht im Wort, einen positiven Überschuss auszuweisen, 
doch hier wird es letztlich auf die Höhe der Abschreibungen und die 
Ergebnisqualität ankommen. Der Fresenius-Konzern und die Deutsche 
Post haben bereits ausführliche Informationen vorgelegt. In den 
folgenden Tagen präsentieren SAP am Dienstag, Bayer und Siemens am 
Mittwoch sowie BASF und Deutsche Börse am Donnerstag Bilanzzahlen. 
Auf europäischer Ebene stehen darüber hinaus Zahlen aus dem Banken-, 
Öl- und Telekomsektor an.
Angesichts der günstigen Bewertung von insbesondere deutschen Aktien 
erwarten wir allerdings, dass die Märkte die anstehenden negativen 
Konjunktur- und Unternehmens-Nachrichten in einem Seitwärtstrend 
verarbeiten werden. Technisch betrachtet konnte sich der Dax von 
seinem kurzfristigen Ausflug unter die Marke von 6.000 Punkten recht 
schnell erholen und sogar die Widerstandslinie von 6.400 Punkten 
zurück erobern. Diese wurde am Freitag aber nur mit Mühe gehalten. 
Die Aufwärtsdynamik kam zunächst wieder ins Stocken. Somit spricht 
auch technisch einiges für einen überschaubaren Seitwärtstrend in den
nächsten Handelstagen.
Rentenmärkte
Rückblick
Kursgewinne an den Aktienmärkten führten an den ersten 
konjunkturdatenarmen Tagen der vergangenen Woche zu Verlusten an den 
Rentenmärkten. Enttäuschende Konjunkturdaten und schlechte 
Quartalsberichte einiger Unternehmen führten dann jedoch zu einer 
Erholung. Insbesondere der Einbruch der Stimmungsindikatoren im 
Euroraum, der zu einem deutlichen Rückgang der 
Zinserhöhungserwartungen führte, wirkte stützend. Am Freitag drehte 
sich das Bild jedoch erneut. Überraschend starke US-Auftragseingänge 
für langlebige Güter, die Aufwärtsrevision des Verbrauchervertrauens 
(Uni Michigan) und besser als erwartete Neubauverkäufe bewirkten 
Kursverluste, so dass die Rentenmärkte im Wochenvergleich nur wenig 
verändert schlossen.
Ausblick
Trotz der überraschend positiven Konjunkturdaten zum Wochenschluss
in den USA hat sich das Umfeld für die Rentenmärkte insgesamt etwas 
aufgehellt. Im Euroraum verstärkt sich die Abschwungstendenz, so dass
die Zinserhöhungserwartungen zurückgedrängt wurden. Zudem dürften bei
anhaltendem Ölpreisrückgang die Inflationssorgen nachlassen, was sich
ebenfalls stützend auswirken sollte. Auch die US-Konjunkturdaten mit 
Arbeitsmarktbericht und ISM-Index sprechen eher für steigende 
Anleihekurse, denn diese sollten zeigen, dass das robuste Wachstum 
der US-Wirtschaft im 2. Quartal sich im 3. Quartal nicht fortsetzen 
wird.
Disclaimer:
Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist das Geschäftsfeld 
Privat- und Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG verantwortlich. 
Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, unterliegt der Aufsicht der 
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an Personen mit 
Wohnsitz in Deutschland und dient ausschließlich Informationszwecken.
Sie stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot 
zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die enthaltenen 
Informationen und Angaben wurden vom Geschäftsfeld Privat- und 
Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG sorgfältig recherchiert und 
zu eigenen Zwecken verarbeitet. Diese Ausarbeitung ist mit größter 
Sorgfalt bearbeitet worden. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir 
für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder 
Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Es besteht keine 
Garantie, dass die aufgezeigten Zukunftsszenarien tatsächlich 
eintreten werden. Diese Ausarbeitung soll eine selbständige 
Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine 
anleger- und anlagegerechte Beratung. Einschätzungen und Bewertungen 
reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung 
der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung oder 
Mitteilung hierüber ändern. Die in der Vergangenheit gezeigte 
Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche 
Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den 
zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation 
genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht 
übernommen werden. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine 
Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht 
festgelegt worden. Die Commerzbank AG, Tochtergesellschaften und 
verbundene Unternehmen (Commerzbank Group), und/oder deren Kunden 
können bereits Transaktionen für eigene oder für fremde Rechnung im 
Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannte Finanzinstrumente 
oder damit verbundene Anlagen getätigt haben, bevor der Empfänger 
diese Ausarbeitung erhalten hat. Dies gilt auch für Mitarbeiter der 
Commerzbank Group, die an der Erstellung dieser Ausarbeitung 
beteiligt sind oder die Kenntnis von deren Inhalt vor ihrer 
Veröffentlichung haben. Mitarbeiter der Commerzbank Group 
einschließlich an der Erstellung beteiligter Personen können auch 
Geschäfte entgegen bestehender Empfehlungen tätigen. Insoweit erfüllt
diese Ausarbeitung nicht alle gesetzlichen Anforderungen zur 
Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und wird 
von uns daher als Marketingmitteilung deklariert. Die Commerzbank hat
in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen 
Regelungen interne organisatorische Vorkehrungen getroffen um 
Interessenkonflikte bei der Erstellung und Weitergabe von 
Finanzanalysen soweit wie möglich zu vermeiden. Hierzu zählen 
insbesondere institutsinterne Informationsschranken (Chinese Walls). 
Diese verwehren -den Erstellern den Zugang zu Informationen, die 
Interessenkonflikte der Commerzbank AG in bezug auf den analysierten 
Emittenten oder dessen Finanzinstrumente begründen können. Diese 
Informationsschranken gelten auch für nicht öffentlich bekannte 
Informationen aus einer etwaigen Geschäftsbeziehung der Commerzbank 
mit den Emittenten. Diese Informationen dürfen aus gesetzlichen oder 
vertraglichen Gründen nicht im Rahmen einer Finanzanalyse verwendet 
werden und sind daher auch nicht in dieser Ausarbeitung enthalten.
©2008; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen
ohne Erlaubnis der Commerzbank weder reproduziert, noch weitergegeben
werden.

Pressekontakt:

Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
Telefax: 069/136-29955
Email: pressestelle@commerzbank.com

Original-Content von: Commerzbank Aktiengesellschaft, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Commerzbank Aktiengesellschaft
Weitere Storys: Commerzbank Aktiengesellschaft
  • 21.07.2008 – 15:10

    Börsenberichtwoche vom 21.07. bis 25.07.2008

    Frankfurt (ots) - Volkswirtschaft Rückblick Das Positive vorweg: Die US-Baubeginne und -genehmigungen haben im Juni deutlich zugelegt. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Talsohle am US-Wohnungsmarkt erreicht ist. Es bildet sich inzwischen auf tiefem Niveau ein Seitwärtstrend heraus. Auch die Industrieproduktion überraschte positiv. Der Sektor wird weiterhin vom schwachen US-Dollar und der robusten ...

  • 14.07.2008 – 15:31

    Börsenbericht Woche vom 14.07. bis 18.07.2008

    Frankfurt (ots) - Volkswirtschaft Rückblick Die Konjunkturdaten der vergangenen Woche fielen im Großen und Ganzen enttäuschend aus. Die Produktionsdaten sowohl aus Deutschland als auch aus Frankreich spiegeln deutlich das Eintreten des Dynamikverlusts wider, der sich bereits seit einigen Monaten in den Stimmungsindikatoren andeutete. Zudem zeigte die Entwicklung des deutschen Außenhandels, dass die ...

  • 07.07.2008 – 16:58

    Börsenberichtwoche vom 07.07. bis 11.07.2008

    Frankfurt (ots) - Volkswirtschaft Rückblick Nachdem die EZB im bereits im Juni eine Zinserhöhung angedeutet hatte, war der Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 4,25% in der vergangenen Woche allgemein erwartet worden. Aufgrund der Rekordinflationsrate von 4% gegenüber dem Vorjahr fürchteten die Märkte, dass die EZB ein Signal für eine weitere Zinserhöhung geben würde. Umso mehr wurde die neutrale Haltung ...