Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Kursgewitter am Aktienmarkt
Frankfurt/M. (ots)
Die Kurszuversicht der letzten Woche war nur von kurzer Dauer. Gewinnwarnungen einiger Internet- und Kommunikationsunternehmen sowie die Furcht vor Bankenproblemen in Japan lösten eine erneute Verkaufswelle an den US-Märkten aus, die auch auf den deutschen Aktienmarkt kräftig ausstrahlte. Der DAX rutschte um 7%, der Nemax um über 10% ab. Die Meldung, dass Nokia seine Gewinnmarge ausdehnen konnte, sowie Erholungsansätze an der japanischen Börse sorgten dann für eine kurzfristige Stabilisierung.
Trotzdem hat der Pessimismus die Börse wieder voll im Griff: Negative Unternehmensmeldungen lösen massive Kurskorrekturen aus, positive Meldungen finden meist wenig Beachtung. Zudem werden nun auch in Deutschland die Wachstumsprognosen deutlich nach unten korrigiert; so rechnet auch die Commerzbank für 2001 nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2%. Im Mittelpunkt aber steht die Entwicklung in den Vereinigten Staaten. Erst wenn dort die Welle der Gewinnwarnungen ausläuft, kann es zu einem Kurswechsel an den Börsen kommen. Bis dahin wird die Volatilität an den Märkten hoch bleiben, denn bereits geringe Kurserholungen werden immer wieder zu Gewinnmitnahmen genutzt. Die augenblickliche depressive Stimmung ändert aber nichts an der zuversichtlichen Markteinschätzung der Commerzbank auf mittlere Sicht. So sind fundamental viele deutsche Aktien deutlich unterbewertet, trotz möglicher Korrekturen ist bei vielen Unternehmen immer noch mit einem kräftigen Gewinnwachstum zu rechnen. Auch die attraktive Bewertung des Euro, niedrige Kapitalmarktzinsen und die eingeleiteten Restrukturierungen bei vielen Unternehmen sorgen für Zuversicht. Die hohen Liquiditätsbestande bei Privaten und Institutionellen sollten dann die nötige "Munition" für eine Kurserholung liefern. In der augenblicklichen Situation empfiehlt die Commerzbank privaten Anlegern besonnen zu bleiben und an vorsichtige Nachkäufe bei Qualitätstiteln wie Siemens, Linde, AMB und SGL Carbon zu denken. Eine interessante Alternative sind Discountzertifikate auf deutsche Aktien.
Der europäische Rentenmarkt profitierte in dieser Woche von der Schwäche an den Aktienmärkten. Die enttäuschenden Einzelhandelszahlen in den Vereinigten Staaten machen eine kräftige Zinssenkung der Notenbank in der kommenden Woche immer wahrscheinlicher. Demgegenüber war die Bestätigung der Leitzinsen durch die EZB erwartet worden. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel unter 4,7%. Einem noch stärkeren Zinsrückgang stand letztlich die ausgeprägte Schwäche des Euro entgegen, der wieder unter die Marke von 0,90 Dollar rutschte. Auch in den nächsten Wochen sollten sich die Kapitalmarktzinsen seitwärts bewegen. Erst im Zuge des erwarteten Anstiegs der US-Zinsen im zweiten Halbjahr werden die Renditen in Euroland wieder leicht anziehen und die Marke von 5% überschreiten. Bei Neuanlagen bleiben nach wie vor Anleihen im Laufzeitenbereich von drei bis fünf Jahren mit Schwerpunkt Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen interessant.
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