Commerzbank Aktiengesellschaft
Commerzbank-Börsenbericht: Nachlassende Dynamik an den Aktienmärkten
Frankfurt am Main (ots)
Nach einem Höhenflug mit neuen Jahreshochs am Montag gönnten sich die europäischen Aktienmärkte in den letzten Tagen bei zunehmender Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen eine kleine Pause. Die vielen neu vorgelegten Quartalsberichte fanden eine unterschiedliche Resonanz. So konnte der Pharma- und Chemiehersteller Altana die Ergebnisse des Vorjahres zwar übertreffen, enttäuschte aber dennoch die Erwartungen der Analysten. Auch Adidas Salomon bleibt dank guter Geschäfte in Europa auf Gewinnkurs, während der starke Euro und das schleppende US-Geschäft belasteten. Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco übertraf die Erwartungen deutlich und nährte dadurch die Hoffnung auf eine weitere Erholung von Technologieaktien. Finanzwerte gerieten nach dem starken Kursanstieg der letzten Wochen deutlicher unter Druck, teilweise wegen - unbegründeter - Sorgen über mögliche Zinserhöhungen. Eine Jahresendrallye an der deutschen Börse ist aus Sicht der Anlageexperten der Commerzbank in diesem Jahr möglich, vor allem weil der Performancedruck institutionelle Anleger zwingt, Liquidität in Aktien umzuschichten. Privatanleger sollten daher jede Marktschwäche zum Bestandsaufbau nutzen.
Auch die europäischen Rentenmäkte tendierten in dieser Woche schwächer. Auslöser war der überraschende Kursrückgang des Euro gegenüber dem Dollar. Viele Marktteilnehmer sind außerdem verunsichert, weil die Bank of England mit einer leichten Zinserhöhung sehr frühzeitig auf die sich bessernde wirtschaftliche Entwicklung reagierte. Es wird nun vielfach befürchtet, dass damit eine weltweite Zinserhöhungsrunde eingeläutet wurde. Tatsächlich ließ die Europäische Zentralbank erwartungsgemäß auf der ersten Sitzung unter ihrem neuen Präsidenten Trichet die Leitzinsen unverändert und wird wohl auch vor Mitte 2004 keine Änderung vornehmen. Da am Kapitalmarkt künftige Leitzinsanhebungen aber schon lange vorher antizipiert werden, dürfte der Markt zunächst nervös bleiben. In diesem Umfeld sollten private Anleger bei Neuanlagen unverändert Papiere mit kürzeren bis mittleren Laufzeiten zwischen 3 und 5 Jahren bevorzugen.
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