Konrad Adenauer Stiftung e. V.
230 Projekte für weltweite Reformen
Konrad-Adenauer-Stiftung legt Bilanz nach 40 Jahren Auslandarbeit vor
Sankt Augustin (ots)
Seit fast 40 Jahren arbeitet die Konrad-Adenauer-Stiftung mit Partnern in vielen Ländern der Erde zusammen. Ziel ihrer internationalen Arbeit ist es, Demokratie und Entwicklung zu fördern, zur Verständigung über nationale und kulturelle Grenzen hinweg beizutragen, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Ursachen von Armut und Umweltzerstörung zu bekämpfen. "Das ist ein aktiver Beitrag in globalem Maßstab für eine Politik im Dienst von Freiheit und Frieden", erklären der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. Günter Rinsche und der Leiter der Internationalen Zusammenarbeit Dr. Josef Thesing.
Für diese internationale Zusammenarbeit setzt die Konrad-Adenauer-Stiftung etwa die Hälfte ihrer Haushaltsmittel ein. 75 deutsche Auslandsmitarbeiter vertreten die Stiftung in 70 Ländern. Dadurch übernimmt die Stiftung konkrete Verantwortung bei der Ausgestaltung der internationalen Beziehungen. 1999/2000 fördert die Stiftung weltweit rund 230 Projekte.
Schwerpunkte der Aktivitäten der Stiftung sind;
- Ausbildung von politischen und gesellschaftlichen Führungskräften; - Einführung demokratischer Institutionen und Verfahren; - Förderung entwicklungsorientierten Verhaltens politischer und gesellschaftlicher Eliten; - Auf- und Ausbau gesellschaftlicher Organisationen; - Vermittlung von Hilfe zur Selbsthilfe und Stärkung benachteiligter Bevölkerungsgruppen; - Förderung des internationalen politischen Dialogs und des weltweiten Informations- und Erfahrungsaustausches.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet gezielt mit solchen Partnern zusammen, die an Reformen interessiert sind und zur Umsetzung von Reformen beitragen. Waren die ersten Jahre der internationalen Arbeit stark geprägt durch die Aufnahme und Vertiefung von Kontakten zu christlich-demokratischen bzw. christlich-sozialen Parteien, Gewerkschaften und Unternehmerverbänden, so kamen ab Mitte der sechziger Jahre Projekte der Gemeinwesen- und Genossenschaftsarbeit sowie Medienprojekte und Programme im Bereich der Klein- und Mittelindustrie hinzu. Seit den achtziger Jahren sind die Förderung von Frauen- und Umweltorganisationen zusätzliche Arbeitsschwerpunkte. Im Rahmen der Unterstützung von Demokratieprozessen haben die Dialogprogramme über Reformen von Politik, Verfassungen, Justizwesen und Kommunaler Selbstverwaltung seit Beginn der neunziger Jahre einen hohen Stellenwert. Fester Programmteil der KAS-Arbeit ist auch der Dialog zwischen den Kulturen, wozu zum Beispiel der euro-arabische Dialog zwischen Deutschland und den von der islamischen Kultur geprägten Staaten des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens gehören.
"Die sparsame und wirtschaftliche Verwendung der Mittel wird", betonen Günter Rinsche und Josef Thesing, "sowohl von der Bundesregierung als auch vom Bundesrechnungshof streng kontrolliert". Im Rahmen der Förderrichtlinien der Zuwendungsgeber (Auswärtiges Amt, BMZ) können die politischen Stiftungen ihre Mittel für die Verwirklichung eigener gesellschaftspolitischer Vorstellungen einsetzen. Es können jedoch keine Programme gefördert werden, die die Unterstützung von Wahlkampfaktivitäten oder finanzielle Zuwendungen an Parteien beinhalten.
Beispiel 1: Partner in der einen Welt für Kommunen und Kommunalpolitiker
Kommunale Selbstverwaltungsorgane, Kommunalpolitiker, Gemeinden und deren Spitzenverbände werden seit einigen Jahren weltweit verstärkt von der Stiftung gefördert, denn Demokratie muß insbesondere auf der lokalen Ebene von den Menschen verstanden und akzeptiert zu werden. Die Spannbreite der Beratungsangebote ist enorm:
* Grundlagen- und Aufbauseminare * Einsätze von Kurzzeitexperten (etwa in den Baltischen Ländern und anderen Mittel- und Osteuropäischen Staaten) * Pilotprojekte zum Aufbau von Selbstverwaltungsstrukturen (z. B. in Rußland in der Region Nowgorod) * Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung (z.B. Türkei) * Beratungen von Gebietskörperschaften bei der Erstellung und Umsetzung lokaler und regionaler Entwicklungsplänen (z.B. Kolumbien).
Beispiel 2: Partner in der Einen Welt für Institutionen des Rechts
Priorität hat hier hat die Stärkung von Institutionen und Strukturen, welche die Entwicklung der Verfassungs- und Rechtsordnung beeinflussen und die Stärkung von Rechtsstaatlichkeit begünstigen. Daneben geht es in vielen Ländern auch um Unterstützung der Neustrukturierung und Modernisierung des Justizwesens. Programmpartner der Stiftung sind: * Verfassungsgerichte * das Gerichtswesen und die Justizministerien und -verwaltungen * Rechtsfakultäten, Richter- und Anwaltsvereinigungen * Bürgerrechtsbewegungen
Delegationen aus Partnerländern besuchen regelmäßig auf Einladung der Stiftung die Bundesrepublik Deutschland, um neben dem Erfahrungsaustausch mit deutschen Experten die Institutionen unseres Rechtsstaates und die föderale Ordnung kennenzulernen. 771 hochrangige Führungs- und fachkräfte besuchten Deutschland 1999 im Rahmen von Informationsprogrammen.
Ausserdem fördert die Stiftung mit einem differenzierten Stipendienprogramm qualifizierte junge Menschen als künftige Multiplikatoren vor Ort und darüber hinaus in Deutschland mit jährlich fast 100 Stipendien (Förderungsdauer von maximal 18 Monaten):
* Stipendien für die Aus- und Fortbildung von Nachwuchskräften zur beruflichen Förderung in Entwicklungsländern * Teilnahme an Bildungsmaßnahmen in Deutschland (mit Schwerpunkt Förderung von Journalisten) * Stipendien für Bewerber aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben in Deutschland * Nachkontaktseminare zur Stärkung des internationalen Netzwerkes
Insgesamt sind im Verlauf der Förderungsaktivitäten für ausländische Studenten seit 1970 von der KAS 1828 Studierende gefördert worden. Zusätzlich werden Jahr für Jahr ca. 260 Postgraduierte im Rahmen der Ausländerförderung in Deutschland unterstützt.
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