DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
DEG investiert wieder in Russland: 3 Mio USD-Beteiligung an Mikrofinanzierungsbank KMB/Moskau
Moskau (ots)
Klein- und Kleinstunternehmen stellen auch in Rußland den Hauptanteil der Privatwirtschaft dar und sind ein wichtiger Motor für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Aufgrund fehlender formeller Kreditvoraussetzungen haben sie nur begrenzt Zugang zu Kapital für den Auf- und Ausbau ihrer Unternehmen. In der Konsequenz kann die Arbeitslosigkeit nicht abgebaut werden.
Seit 1994 versorgte das von den G7-Ländern und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) aufgelegte "Russia Small Business Programme" über ein Netz von russischen Geschäftsbanken die Klein- und Kleinstunternehmen des Landes mit Krediten zu marktüblichen Konditionen. Mit dem Zusammenbruch des russischen Bankensektors 1998 wurde dem bis dahin erfolgreichen Programm die operative Basis entzogen. Die weitere Kreditversorgung dieser für die russische Privatwirtschaft maßgeblichen Zielgruppe war akut gefährdet.
Die Investorengruppe, bestehend aus DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln, EBRD, der zur Soros-Gruppe gehörenden Stiftung Open Society/USA und der niederländischen TRIODOS-DOEN, beschloss daher, eine auf den Bedarf der Klein- und Kleinstunternehmen zugeschnittene kommerzielle Bank zu gründen, anstatt weiterhin ein Netz russischer Geschäftsbanken zu nutzen.
Der bei einer Neugründung und Lizenzerteilung einer Bank übliche Kosten- und Zeitaufwand wurde vermieden, indem die Investorengruppe die ebenfalls krisengeschädigte "Russia Project Finance Bank" übernahm und sie in die heutige KMB-Kleinunternehmensbank transformierte. KMB wurde mit einem Grundkapital von 13 Mio USD ausgestattet. Die DEG fördert dieses Projekt mit einer Kapitalbeteiligung von rd. 3 Mio USD.
Die Mikrofinanzierungsbank betreut die aus den Mitteln des "Russia Small Business Programme" finanzierten Darlehensbestände der krisengeschädigten russischen Banken und baut das Kreditgeschäft weiter dezentral aus. Die KMB gewährt Kleinst- bzw. Kleinkredite in Höhe von durchschnittlich 10.000 USD bzw. 75.000 USD mit Laufzeiten von bis zu 36 Monaten.
Neben der Zentrale in Moskau bestehen Filialen in Nizhny Nowgorod, Omsk, Nowosibirsk und St. Petersburg. Ein zügiger Ausbau des Filialnetzes ist geplant. Die Frankfurter IPC-International Project Consult/GmbH - spezialisiert auf kommerzielle Mikrofinanzierung - ist verantwortlich für das Management der KMB.
Heute wurde in Moskau die erfolgreiche Transformation und Re-Kapitalisierung der KMB im Beisein von Regierungs- und Bankenvertretern der Russischen Föderation und der EU gefeiert.
"Durch die Finanzkrise Russlands hat auch die DEG Verluste in ihrem russischen Portfolio erlitten. Gleichwohl sind wir bereit, auch zukünftig Projekte in Russland zu realisieren, vorausgesetzt, sie verfügen - wie KMB - über ein überzeugendes unternehmerisches Konzept, eine solide Gesellschafter- und Finanzstruktur und ein professionelles Management", sagte Dr. Stephan Kinnemann, Geschäftsführer der DEG, anlässlich der Festveranstaltung.
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Die DEG ist Spezialist für langfristige Projekt- und Unternehmensfinanzierungen. Sie berät, strukturiert und finanziert Investitionen privater Unternehmen in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Die DEG investiert in rentable, ökologisch und sozial tragfähige Projekte in allen Wirtschaftsbereichen, die sich privater unternehmerischer Initiative öffnen: in der Agrarwirtschaft und in der Verarbeitenden Industrie, im Dienstleistungsgewerbe und im Infrastrukturbereich. Als eines der größten europä-ischen Entwicklungsfinanzierungsinstitute hat die DEG bisher mit mehr als 950 Unternehmen kooperiert und durch Finanzierungen von 4,2 Milliarden Euro ein Investitionsvolumen von über 30 Milliarden Euro realisiert. Indem die DEG den Auf- und Ausbau der Privatwirtschaft in Entwicklungs- und Reformländern fördert, gibt sie Impulse für ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft und für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.
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