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MONITOR: Bundestagsabgeordnete fordern Aufklärung über Lobbyisten in Bundesministerien - Laut neuem Bericht des Bundesrechnungshofs ist die Zahl der "externen Mitarbeiter" weit höher als bisher bekannt -

Köln (ots)

Auf den internen Bericht des Bundesrechnungshofes
über "externe Mitarbeiter" in der Bundesregierung reagierten 
Bundestagsabgeordnete verschiedener Fraktionen gegenüber dem 
ARD-Magazin MONITOR (Donnerstag, 2. April, 21.45 Uhr, Das Erste). Die
ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger 
(FDP) fordert, die externen Mitarbeiter müssten "sofort in ihre 
Unternehmen zurückkehren". Sie sehe die Neutralität staatlichen 
Handelns bedroht, so Schnarrenberger,  Gesetze müssen von 
öffentlichen Bediensteten entworfen werden und nicht von "verdeckten 
Mitarbeitern aus der Privatwirtschaft." Das ganze erinnere sie an 
einen "schlechten Krimi".
Der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bü90/Grüne) kritisierte die
Informationspolitik der Bundesregierung ebenfalls. Man habe "das 
Parlament richtiggehend belogen". Nun müsse der Vorgang "rückhaltlos"
aufgeklärt werden.
Hermann Scheer (SPD) sagte, die Zahl von 300 externen Mitarbeitern
sei " absolut alarmierend." Scheer fordert: " Die Tätigkeit dieser 
Einflussagenten aus einzelnen Unternehmen in den Ministerien ist 
sofort zu beenden. Und zwar ausnahmslos." Auch seien alle 
Bundestagsabgeordneten im Nachhinein zu informieren, an welchen 
Vorlagen externe Mitarbeiter mitformuliert haben.
Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag, 
forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel unmittelbar zum Handeln auf: 
"Sie muss einen Schlussstrich ziehen und sagen: das kommt überhaupt 
nicht mehr in Frage." Die externen Mitarbeiter müssten unverzüglich 
aus den Ministerien entfernt werden. "Die politischen Sitten" seien 
"völlig verkommen," sagte Gysi gegenüber Monitor.
Laut einem neuen, internen Bericht des Bundesrechnungshofs, über 
den das ARD-Magazin MONITOR in seiner morgigen Sendung berichtet, 
haben rund 300 Vertreter von Unternehmen und Verbänden allein in den 
Jahren 2004 bis 2006 in Bundesministerien gearbeitet. Dabei wurden 
sie überwiegend von der Privatwirtschaft weiterbezahlt. Die Zahl ist 
rund drei mal so hoch wie von der Bundesregierung ursprünglich 
eingestanden.
Redaktion: Georg Restle

Pressekontakt:

WDR Pressestelle, Annette Metzinger, Tel. 0221 220 2770, -4605.

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