Das Erste: "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 3. November 2009, 22.45 Uhr im Ersten
München (ots)
"Schwule und Lesben an die Macht!"
Zu Gast: Klaus Wowereit (Regierender Bürgermeister von Berlin) Maren Kroymann (Schauspielerin) Norbert Geis (CSU-Bundestagsabgeordneter) Thomas Welter und Ingmar Zöller (adoptierten zwei Kinder) John Günther, 75, und Alfred Kaine, 80 (seit 48 Jahren ein Paar)
Klaus Wowereit Mit dem Bekenntnis zu seiner Homosexualität ("Ich bin schwul ... und das ist auch gut so") wurde der Regierende Bürgermeister von Berlin kurz vor seiner Wahl 2001 schlagartig bundesweit bekannt. Gemeinsam mit den Länderchefs von Bremen und Hamburg hat Klaus Wowereit jetzt eine Bundesratsinitiative zu einer Grundgesetzänderung gestartet: Die Diskriminierung von Homosexuellen soll als Verbot in der Verfassung festgeschrieben werden.
Maren Kroymann "Noch heute trauen meine Freundin und ich uns nicht, in bestimmten Gegenden Bayerns oder Süddeutschlands Hand in Hand spazieren zu gehen", sagt Maren Kroymann. Die Schauspielerin war eine der ersten lesbischen Frauen in Deutschland, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannten. Die gesetzliche Gleichstellung sei weit fortgeschritten, aber noch nicht im Alltag angekommen.
Norbert Geis Der CSU-Bundestagsabgeordnete ist dagegen, die Rechte homosexueller Paare weiter auszuweiten. "Ich kann nicht jede Lebensgemeinschaft mit der Ehe gleichsetzen. Die Ehe hat in der Verfassung eine privilegierte Position", sagt Norbert Geis, Vater von vier Kindern. Die Homo-Adoption lehnt der engagierte Katholik ab.
Ingmar Zöller und Thomas Welter Der Volkswirt und der Augenarzt, seit 18 Jahren ein Paar, haben zwei Kinder aus den USA adoptiert und sind überzeugt: "Wir sind so gute Eltern, wie Heteros es auch sind." Die beiden Väter kritisieren die deutsche Gesetzgebung, nach der ein schwules Paar immer noch nicht gemeinsam adoptieren kann. "Da nur einer von uns adoptieren darf, hat mein Mann rechtlich mit unseren Kindern nichts zu tun. Diese Gesetzeslage schadet im Ernstfall den Kindern", so Thomas Welter.
John Günther, 74, und Alfred Kaine, 80 Seit 48 Jahren sind sie ein Paar, vor zehn Jahren schlossen sie als die so genannte "Hamburger Ehe". Der Pianist und der Maler empfinden die Heirat als eine späte Wiedergutmachung für die Diskriminierung, die sie im Deutschland der sechziger Jahre erleiden mussten. "Manche Schrecken aus dieser Zeit, in der man mit niemandem reden konnte und sich versteckt hat, wird man nie wieder los", sagt der 1935 in Stuttgart geborene John Günther.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH.
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Redaktion: Carsten Wiese
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