Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" (MDR) am 29. November 2009, um 23.05 Uhr
München (ots)
Die Themen:
1. Whatever Works: der neue Film vom alten Stadtneurotiker Woody Allen Ein misanthropisches, alterndes Physikgenie trifft auf eine junge, schöne und sehr naive Ausreißerin. Aus anfänglicher Abneigung wird ein sehr ungleiches Paar, das sich in einer symbiotischen, glücklichen Ehe findet - bis die Mutter auftaucht. Die Geschichte könnte klischeehaft daherkommen, wenn sie die wichtigen Fragen im Leben nicht auf die Woody Allen-Art stellen würde. Durch den bissigen Humor des Altmeisters und die spannende Entwicklung der Protagonisten ist der Film in keiner Sekunde langweilig. Der Sarkasmus und die intelligenten, schnellen Dialoge erinnern an die früheren Woody Allen Filme, was auch durch die Rückkehr nach New York unterstrichen wird. "ttt" traf den Regisseur und sprach mit ihm über den Film. Autorin: Malika Chalabi
2. Singen ohne Worte: Der Oboist Albrecht Mayer Als Albrecht Mayer ein Kind war, stotterte er. Da kaufte ihm sein Vater eine Oboe: So begann eine musikalische Weltkarriere. Den größten lebenden Oboisten vielleicht aller Zeiten nennt ihn heute der Dirigent Simon Rattle. Albrecht Mayer ist nicht nur ein Star unter den Berliner Philharmonikern, ihm ist mit seinem Instrument auch eine beispiellose Solistenkarriere gelungen. Er singt auf der Oboe, sagen die Kritiker. Sein einzigartiges Spiel, seinen besonderen Ton liebt auch die immer noch wachsende Fangemeinde. Im Sommer hat der bekennende Christ Albrecht Mayer dem Papst im kleinen Kreis ein Geburtstagskonzert gegeben. Gerade geht in einer Instrumentenwerkstatt in Berlin-Pankow eine Oboe in Serie, die seinen Namen trägt. "ttt" hat den Künstler im Konzert beobachtet und zu Hause in Berlins vornehmen Süden getroffen. Dort ging es nicht nur um Musik, sondern auch um seine Lieblingsbeschäftigung, das Kochen. Autor: Reinhold Jaretzky
3. Kein Brot für die Welt: Wilfried Bommert - im Vorfeld des Klimagipfels in Kopenhagen Er hat kein Fragezeichen hinter seinen Buchtitel gesetzt. Der studierte Landwirt und Journalist Wilfried Bommert sieht den großen Welthunger fast unausweichlich kommen. Von sechs Milliarden Menschen hungert jetzt bereits eine Milliarde. Das ist für die, die satt werden im Moment allenfalls ein moralisches Problem. Aber die Zeiten werden sich ändern. Der Welt-Hunger wird ein Welt-Sicherheitsproblem. Bommert hat alle fünf Kontinente bereist und dort Experten und Bauern, Politiker und Slumbewohner gefragt, wie die Menschen sich ernähren und wie sie sich in Zukunft ernähren werden. Bommert fragt nach den fünf wichtigsten Faktoren für die Welternährung: Klima, Wasser, Boden, Artenvielfalt und Bevölkerungswachstum. Bei allen fünf Faktoren sind die Aussichten düster. Ein "multiples Organversagen" bei der Welternährung tritt unweigerlich ein, wenn wir nicht radikal und sofort umsteuern. "ttt" hat mit Wilfried Bommert gesprochen und mit Jean Ziegler, der bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Ernährung war. Autor: Ulf Kalkreuth
4. Allein in vier Wänden: Dokumentarfilm über ein russisches Kindergefängnis Was soll man von einem Land halten, in dem bereits Kinder für mehrere Jahre ins Gefängnis kommen können? Ist das Hilflosigkeit oder Brutalität oder beides? In Russland sind Kinder ab elf Jahren bereits strafmündig. Sie können bis zu drei Jahre Gefängnis bekommen - auch für kleinste Vergehen. Der Film "Allein in vier Wänden" hat Kinder in einem solchen Gefängnis porträtiert. Autor: Ulf Kalkreuth
5. Tom Waits: Biografie Er kann krächzen, nuscheln, lallen - und mit großem Reibeisen Balladen bewegend zelebrieren: allein schon wegen seiner Stimme ist Tom Waits eine Ausnahmeerscheinung. So vielfältig wie seine Gesangsdarbietungen sind die musikalischen Stile, die er in seinem Sound mixt: Blues trifft auf Kurt Weill, Circusmusik auf Americana. Neben eingängigen Balladen platziert er Lärm. Es ist, als wolle Tom Waits ständig einen Haken schlagen, dem Zuhörer sagen: täusch dich nicht, ich bin's nicht. Denn über sich und seine wahre Persönlichkeit schweigt Waits sich gerne aus. Interviews sind mittlerweile eine Rarität. So ist denn auch die umfassende Biografie, die der britische Waitskenner und Musikjournalist Barney Hoskins pünktlich zum 60. Geburtstag des Meisters vorlegt, von Waits nicht autorisiert. Dennoch: Hoskins hat Waits in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals gesprochen, eingehend recherchiert und erklärt "ttt" den Magier und Mythos Tom Waits. Autor: Lars Friedrich
Moderation: Evelyn Fischer
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Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky / Matthias Morgenthaler
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