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"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 19. Januar 2010, 22.45 Uhr im Ersten

München (ots)

Das Thema: "Erstes Gebot für Banker: Der Kunde
bleibt der Dumme!"
Zu Gast:
Christl Werth (Verarmte Millionärin)
Volker Thieler (Rechtsanwalt)
Frank Lehmann (Wirtschaftsjournalist)
Sahra Wagenknecht (Die Linke, Wirtschaftspolitische 
Fraktionssprecherin)
Uwe Fröhlich (Präsident des Bundesverbandes Volks- und 
Raiffeisenbanken)
Eberhard Beer (Verbraucherberater, "Alte Hasen")
Christl Werth
50 Jahre lang führte die Münchnerin ein luxuriöses Leben mit ihrem 
Mann, bis der Juwelier 1994 starb. Christl Werth erbte Millionen, 
legte diese bei zwei Banken mit guten Renditeversprechen an - und 
verlor bis 2008 das gesamte Vermögen. Die Schuld dafür gibt sie den 
Beratern. "Ich dachte, das wären ehrliche Menschen." Heute lebt die 
85-Jährige verarmt von der Sozialhilfe in einem Seniorenheim. Das 
ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" machte jüngst ihren Fall 
öffentlich.
Volker Thieler
"Ältere Menschen werden sehr oft falsch beraten", sagt der Anwalt von
Christl Werth und moniert: "Es gibt keine vernünftigen 
Anlagenkonzepte für Menschen über 70. Wenn nicht einmal der 
Bankangestellte den Überblick hat, woher sollen dann Rentner wissen, 
was sie unterschreiben?"
Frank Lehmann
Der ehemalige ARD-Börsenexperte macht auch die Anleger für Ihre 
Verluste verantwortlich. "Nicht immer liegt es nur am Berater", sagt 
der bekannteste Wirtschaftsjournalist Deutschlands. "Die 
Ahnungslosigkeit der Menschen ist schon frappierend. Wir sind leider 
das Volk der Finanzanalphabeten", erklärt Frank Lehmann. "Die Kunden 
müssen sich massiv selbst darum kümmern, damit sie dem Berater auch 
die richtigen Fragen stellen können."
Sahra Wagenknecht
"Alle privaten Banken müssen in staatliches Eigentum überführt, ihre 
Geschäftspolitik grundsätzlich verändert und demokratisch gesteuert 
werden", fordert die wirtschaftspolitische Sprecherin der 
Linksfraktion im Bundestag. Dass der Staat privaten Banken dabei 
helfe, weiter zu wachsen, sei ein Skandal. "Denn diese Banken 
besitzen einen Blankoscheck für hochriskante Spekulationsgeschäfte", 
sagt Sahra Wagenknecht.
Uwe Fröhlich
Viele Banken beraten ihre Kunden immer noch mangelhaft, urteilte die 
"Stiftung Warentest" im Dezember nach einer Untersuchung bei 21 
Geldinstituten, auch bei den Raiffeisenbanken. "Wir nehmen die Kritik
sehr ernst", sagt der Präsident des Bundesverbands der Volks- und 
Raiffeisenbanken und verspricht: "Wir ziehen unsere Erkenntnisse aus 
den Ergebnissen und werden unsere Bankberatung weiter optimieren."
Eberhard Beer
Vierzig Jahre lang war er Banker. Er kennt den Druck, den Banken auf 
ihre Mitarbeiter ausüben: "Eine Liste für zufriedene Kunden gibt es 
nicht, für Provisionen dagegen schon", sagt der 62-Jährige. Heute ist
Eberhard Beer als Seniorberater im Netzwerk "Die Alten Hasen" tätig 
und schaut seinen ehemaligen Kollegen auf die Finger. "Wir verkaufen 
keine Produkte, sondern beraten ohne Profitinteresse und ohne 
wirtschaftliche Abhängigkeit."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der 
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent 
Berlin GmbH.
(Redaktion: Michael Kerkmann / Carsten Wiese)
Pressekontakt:

Pressekontakt:

POSITION Institut für Kommunikation, Ralf Ketterer
Tel.: 0221 / 931806 - 52 ,
Fax: 0221 / 33180 - 74

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