Das Erste
"ttt - titel thesen temperamente" am 20. Februar 2011
München (ots)
"ttt" kommt am Sonntag, 20. Februar, um 23.30 Uhr vom Norddeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:
Michail Gorbatschow wird 80 - "ttt" trifft exklusiv den Mann, der Europa veränderte Im Westen wird Michail Gorbatschow als der Mann gefeiert, der mit seiner Politik die Voraussetzungen für den Mauerfall und für das Ende des Kalten Krieges geschaffen hat. Er wurde unter anderem mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In Russland ist die Lage ganz anders: Hier wirft man ihm den Untergang der Weltmacht "Sowjetunion" vor. Und das heutige Russland ist eben keine "lupenreine Demokratie" und im Konflikt mit Staaten der ehemaligen UdSSR. Aus Anlass seines 80. Geburtstages am 2. März gibt es jetzt immerhin im Moskauer Haus der Fotografie die Ausstellung "Michail Gorbatschow. Perestroika" (bis 8. März). "ttt" stellt die Ausstellung vor und spricht exklusiv mit Gorbatschow: über seine politische Laufbahn und das heutige Russland, über seine Erfolge und Niederlagen. Der Westen und sein Märchen vom Orient - Weshalb ägyptische Intellektuelle gerne überhört wurden Die Revolution in Ägypten hat viele westliche Beobachter überrascht. Jahrzehntelang galt Ägypten in der öffentlichen Wahrnehmung als stabiler Staat im Orient und Präsident Mubarak als verlässlicher Partner der westlichen Demokraten. Doch ägyptische Intellektuelle haben schon vor Jahren auf die Zustände im Land aufmerksam gemacht. "ttt" trifft zwei von ihnen zum Gespräch in Kairo: Alaa al-Aswani ist ägyptischer Schriftsteller und hat in den vergangenen Jahren mit seinen Romanen "Der Jakubijân-Bau" und "Chicago" immer wieder die unterdrückte ägyptische Gesellschaft und den diktatorischen Präsidenten Mubarak beschrieben. Amr Hamzawy ist Politologe und stammt aus Kairo. Zur Zeit hält er sich dort auf und ist Mitglied im "Rat der Weisen". Beide kritisieren die jahrelange Ignoranz des Westens gegenüber den Menschrechtsverletzungen im Land und schildern die Repressalien der Mubarak-Ära. Kunstwerke aus toten Tierkörpern - Atelierbesuch bei Polly Morgan Ein Fuchs in einer Schale, ein Kaninchen, das aus einem Zylinder gefallen ist, Küken, die aus einem Sarg ausbrechen. Polly Morgan macht Kunst mit toten Tieren. Sie kombiniert Materialien wie Glas, Metall oder Holz mit ausgestopften Körpern, erschafft dreidimensionale Stillleben, die anmutig, zerbrechlich und auch ein wenig morbid sind. Ihre Arbeiten erzielen inzwischen auf Auktionen fünfstellige Preise, Promis wie Kate Moss oder Damien Hirst gehören zu ihren Kunden. Tierschützer mögen ihre Probleme haben, aber Morgan arbeitet ausschließlich mit Tieren, die auf natürliche Weise oder bei Unfällen gestorben sind. Kein einziges Tier wird für ihre Kunst getötet. Für "ttt" macht Polly Morgan eine Führung durch ihr Atelier. Vergeblicher Hilferuf - Wie ein Mann versuchte, den Holocaust zu stoppen 1942: Ein polnischer Geheimkurier informiert die Regierungen in London und Washington über die Verbrechen der Nazis an Polen und Juden in seiner Heimat. Doch es scheint niemanden zu interessieren. Churchill und Roosevelt unternehmen nichts. Das verzweifelte Abenteuer des Widerstandskämpfers Jan Karski (1914-2000) gehört noch immer zu den wenig bekannten Geschichten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Claude Lanzmann hat Karski in den 1980er Jahren für "Shoah" interviewt. Doch Karskis Hauptwerk von 1944 erscheint erst jetzt auf deutsch: "Mein Bericht an die Welt". Ein erschütterndes Zeugnis von Mut, Weitsicht und - Vergeblichkeit.
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Kathrin Becker, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Florian Müller
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