Das Erste
Kirchliche Sendungen am Wochenende 7./8. Mai 2011
München (ots)
Der amerikanische Präsident hat die Tötung Bin Ladens in Echtzeit am Bildschirm erlebt. Inwiefern unterscheidet sich das von den Ballerspielen, die unsere Jugendlichen am Computer spielen? Und wenn die Staatsmänner damit beschäftigt sind, beim Schießen die wichtigen Entscheidungen zu treffen, wer setzt sich dann für Versöhnung ein? Dies fragt sich Ulrich Haag in seinem "Wort zum Sonntag" am Samstag, 7. Mai 2011, um 22.55 Uhr. Redaktion: Martin Blachmann (WDR) Die "Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter: www.DasErste.de/Wort nachgelesen oder als Video-Podcast angesehen werden. Die Dokumentationsreihe "Gott und die Welt" am Sonntag, 8. Mai zeigt um 17.30 Uhr den Film von Irene Klünder: "Wunschoma - Wahlenkel - Leben im Mehrgenerationenhaus" Die alleinerziehende Sükriye Döker kann jeden Morgens ohne schlechtes Gewissen schon um fünf Uhr früh zur Arbeit fahren. Sie weiß, dass die pensionierte Nachbarin Moni Stekl ihre Tochter Eileen weckt und zur Schule bringt. Die Menschen im Mehrgenerationenhaus am Schordorfer Mühlbach sind ein kleines Netzwerk der alltagspraktischen Nächstenliebe. Mit dieser gegenseitigen Hilfe werden alle viel mobiler, nicht nur im Arbeitsumfeld. Im Herbst 2007 war es nach fünf Jahren Planung endlich soweit: In die 30 Wohnungen des Schorndorfer Mühlbachhauses nahe Stuttgart zogen 63 Menschen; eine bunte Mischung aus jungen Familien, Alleinerziehenden, Rentnern, einem evangelischen Pfarrersehepaar. Sie alle haben unterschiedliche Talente und Träume. Ihr in U-Form gebautes Mehrgenerationenhaus verstehen sie als Alternative zum Alleinleben. Alle Bewohnerinnen und Bewohner helfen und unterstützen sich gegenseitig. Nach größeren und kleineren zwischenmenschlichen Reibungen hat das Experiment schließlich geklappt. Keiner ist bis heute wieder ausgezogen. Das Mühlbachhaus hält auch den Geist mobil. Der pensionierte Pfarrer Werner Dierlamm, mit 83 Jahren der älteste Bewohner, organisiert gemeinsam mit einem früheren Schulrektor politisch-theologische Gesprächskreise. Für ihn steckt in der Gemeinschaft von Menschen unterschiedlicher Religionen ein christlicher Gedanke: "Man lernt mit Menschen zusammen zu sein". Anders formuliert es Hans-Martin Tramer, einer der Gründer des Mühlbachhauses. "Wir haben im Haus alle Probleme, die es in anderen Häusern auch gibt. Aber wir haben den Anspruch, sie anders zu lösen". Mit dieser Haltung bleiben die Mitglieder dieser Gemeinschaft auch sozial mobil. Jeder kann bei jedem anklopfen, ohne viel Aufhebens besucht man sich gegenseitig und irgendein Erwachsener ist immer in der Nähe, wenn sich die Kinder frei austoben. Genauso gehören die vier behinderten Menschen im Mühlbachhaus dazu. Sie fühlen sich in dieser lebendigen Gemeinschaft angenommen und gleichwertig. Die SWR-Dokumentation zeigt, dass das Zusammenleben der Generationen nicht als Last sondern als gegenseitiger Gewinn erlebt werden kann. Jeder hat die Möglichkeit seine eigenen Stärken in die Gemeinschaft einzubringen. Die Alten ihre Erfahrung, zum Beispiel im Umgang mit schweren Lebenssituationen oder einfach auch nur mit Behörden. Die Jungen, die ihre Kraft und Energie bei solcher Unterstützung viel besser entfalten können. Und die Kinder bekommen eine gefühlte Oma oder einen Opa, bei denen man viel mehr darf als daheim. Das Mühlbachhaus der Generationen zeigt, dass letztlich die funktionierende Gemeinschaft eine Grundlage von Freiheit und Mobilität ist. Redaktion: Jo Frühwirth (SWR)
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