Das Erste
"ttt - titel thesen temperamente" am 2. Oktober 2011
München (ots)
"ttt" kommt am Sonntag, 2 Oktober, um 23.05 Uhr vom Mitteldeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:
"Blood in the Mobile" - wie Mobiltelefone den blutigen Bürgerkrieg im Kongo mitfinanzieren Wir alle lieben unsere Handys und Smartphones. Auch der dänische Journalist Frank Poulsen nennt sich selbst einen "Handy-Abhängigen". Jahrelang freute er sich auf das jeweils aktuelle Modell von Nokia - bis er herausfand, dass mit dem Handel von Coltan-Erz im Kongo ein brutaler Bürgerkrieg finanziert wird. Das Erz wird zum Metal Tantal verarbeitet - ein wichtiger Baustein der modernen Technik: Es steckt in Laptops, Flachbildschirmen und eben auch in Mobiltelefonen. Die Handy-Betreiber wollen davon nichts wissen. Und wir, die Konsumenten, auch nicht? Ohne moralisierenden Impetus, nur mit den Mitteln einer fesselnden Reportage erinnert Frank Poulsen alle Handy-Liebhaber einmal mehr daran, dass der Wohlstand des Westens mit dem Elend in der Dritten Welt erkauft wird. Seine Dokumentation "Blood in the Mobile" kommt jetzt in unsere Kinos. Autor: Andreas Lueg "Der Friedhof in Prag" - Umberto Eco über die Entstehung des Antisemitismus Umberto Eco ist ein begeisterter Sammler von Fälschungen. In seinem neuen Roman "Der Friedhof in Prag" steht eine der spektakulärsten und zugleich verheerendsten Fälschungen im Mittelpunkt: die sogenannten "Protokolle der Weisen von Zion". Ein Dokument, das das Projekt einer jüdischen Weltverschwörung behauptet und das Hitler die propagandistische Munition zu seinem antisemitischen Vernichtungsfeldzug lieferte. Um die erfundene Figur des Fälschers Simonini herum erzählt Eco den authentischen Hintergrund dieses antisemitischen Pamphlets. Das Buch ist auch ein Aufklärungsprojekt über Verschwörungs- und Komplotttheorien. Aktuelle Bezüge zur Berlusconi-Propaganda und zu den 9/11 Verschwörungstheoretikern sind nicht zufällig. Einen Roman mit pädagogischer Absicht hat er schreiben wollen, sagt Eco. "ttt" hat den Schriftsteller und Philosophen in seiner Mailänder Wohnung getroffen. Autor: Reinhold Jaretzky "Wunderkinder" im Kino Elin Kolev ist jemand, auf den die Bezeichnung Wunderkind durchaus zutrifft - er selbst hört sie nicht so gern. Für den 14-Jährigen ist die Sache ganz einfach - er spielt gern Geige. Elin Kolev lebt in der sächsischen Kleinstadt Zwickau. Am dortigen Konservatorium begann er im Alter von fünf Jahren Geigenunterricht zu nehmen und schon mit acht gab er sein Debüt als Solist. Mit zehn wurde er jüngster Student der Leipziger Musikhochschule und mit zwölf stand er auf der Bühne der New Yorker Carnegie Hall. Seine erste CD ist gerade bei Sony Music erschienen. Und nun verdankt er seinem Können auf der Violine sogar die Hauptrolle in einem Kinofilm. In Marcus Otto Rosenmüllers Drama "Wunderkinder" spielt er einen hochbegabten jüdischen Violinspieler zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. "ttt" hat Elin Kolev bei seinem Schauspieldebüt begleitet. "Wunderkinder" startet am 6. Oktober in den deutschen Kinos. Autorin: Ulrike Reiß Ein Herbst voller Max Beckmann - Ausstellungen in Leipzig und Frankfurt Am Vormittag des 27. Dezember 1950 verlässt Max Beckmann seine New Yorker Wohnung, um im verschneiten Central Park spazieren zu gehen. An der Ecke 61th Street bricht der 66-jährige Maler tot zusammen. Zur selben Zeit stehen ein paar Straßen weiter, im Metropolitan Museum of Art, die Besucher vor seinem "Selbstbildnis mit blauer Jacke". New York, das sich gerade anschickte, Paris den Rang als Weltkunstmetropole abspenstig zu machen, feierte Max Beckmann als Heroen der Moderne. Der in Leipzig geborene Künstler hatte es geschafft. Sein Werk ist international anerkannt. Nur wenige Jahre zuvor saß der Maler noch hungernd und frierend in seinem Amsterdamer Exil, in das er floh, als seine Werke 1937 in Deutschland als "entartet" geschmäht und aus den Museen verbannt wurden. Jetzt kann man Beckmanns komplexes Werk gleich in zwei großen Ausstellungen wiederentdecken. In seiner Geburtsstadt Leipzig wird ein repräsentativer Querschnitt unter dem Titel "Von Angesicht zu Angesicht" gezeigt, während man sich in Frankfurt mit "Beckmann & Amerika" auf die letzte Schaffensphase des Künstlers konzentriert. "ttt" spricht mit den Kuratoren der beiden Ausstellungen, mit der Enkeltochter des Malers Mayen Beckmann und trifft eines der letzten lebenden "Modelle" des Künstlers: Jan George, Sohn des Schauspielers Heinrich George. Autor: André Meier
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky / Matthias Morgenthaler
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