Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 4. Dezember 2011
München (ots)
"ttt" kommt am Sonntag, 4. Dezember, um 23.35 Uhr vom Mitteldeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:
Hélène Grimaud spielt Mozart Hélène Grimaud ist eine herausragende Pianistin und Vollblutmusikerin - eine Diva ist sie nicht. Die Französin hasst übertriebenen Rummel um ihre Person. Jährlich bestreitet sie über hundert Konzerte auf den großen Konzertbühnen der Welt, in rustikalen Sportschuhen und einem unverwechselbarem Stil: schwungvoll, energisch und mitreißend. Aufsehen erregte Hélène Grimaud, als sie in der Nähe von New York ein Zentrum für Wölfe gründete. Bis heute werden dort mit großem Erfolg Wölfe aufgezogen und in der Natur ausgewildert. Inzwischen widmet sie sich wieder verstärkt der Musik. Jetzt hat sie zum ersten Mal Wolfgang Amadeus Mozart für sich entdeckt. "ttt" hat den eigenwilligen Pianostar in Paris und Berlin getroffen. Autorin: Hilka Sinning Revolution und Satire - die syrische Gruppe "Mahakom" macht sich der Comedy-Webshow "FreedomWoBas" über Bashar al-Assad lustig Wie in Tunesien und Ägypten ist auch in Syrien die junge Generation der tragende Pfeiler der Revolution - wenig wahrgenommen von den internationalen Medien, die sich eher auf die politische Opposition konzentrieren. In- und außerhalb des Landes agieren aber vor allem diese jungen Syrerinnen und Syrer mit modernsten Medien, um sich zu vernetzen, Demos zu organisieren und sich zu ermutigen. Eine besondere Stellung nimmt dabei die Arbeit der Gruppierung "Mahakom" ein, sie produziert die extrem erfolgreiche Comedy-Webshow "FreedomWoBas". Wie viele junge Syrer arbeitet "Mahakom" mit Humor- und der ist teilweise rabenschwarz. Die hochwertigen Comedy-Clips entstehen außerhalb Syriens, aber innerhalb des Landes gibt es kaum jemand unter 25, der sie nicht kennt. "ttt" trifft die Gruppe und fragt, wie denn Satire und Revolution zusammen passen. Autor: Jan Heilig Die Wismut - das Uran-Imperium im Erzgebirge Es ist die Ironie einer hochbrisanten, beinahe 50-jährigen Geschichte. 1991 kam, mit dem endgültigen Ende des Kalten Krieges, auch das Aus für eines der größten Uran-Imperien der Welt - die Wismut im Erzgebirge stellte ihre Arbeit ein. Damals kauften die USA tonnenweise Uran in den neuen GUS-Staaten und von Russland. Vorher war Uran bei weitem keine normale Handelsware, sondern gut für hochangereicherte politische Machtspielchen der Supermächte. In der Zeit von 1947 bis Mitte der 50er Jahre war die Wismut der größte einzelne Uranbergbaubetrieb der Welt - hier wurden über 50 Prozent des Urans für den "Ostblock" gefördert. Am 29. August 1949 wurde im sowjetischen Semipalatinsk die erste russische Atombombe getestet - sie war die Antwort auf die Bomben von Hiroshima und Nagasaki, um das sogenannte "Kräftegleichgewicht" wieder herzustellen. Das Uranerz lieferte die Wismut. "Wildwest bei der Wismut" lautet der Titel der Dokumentation, die am 5. Dezember im Ersten läuft und mit bisher ungezeigtem 8-mm-Filmmaterial über die Pionierzeit des Uran-Imperiums im Erzgebirge berichtet. Autor: Hans-Michael Marten Hate Radio - Ein Volk. Ein Radio. Eine Millionen Tote. Ruanda 1994. "Tötet diese Kakerlaken nicht mit einer Kugel. Hackt sie in Stücke." Dieser unverblümte Mordaufruf, wirksam über den Radiosender RTLM verbreitet, zwischen Popmusik und Wetterbericht, steht für den unfassbaren Massenmord in Ruanda. Der Schweizer Theatermacher Milo Rau hat die finsteren Tage vom Frühsommer 1994 wieder lebendig gemacht, als in Ruanda knapp eine Millionen Tutsi von aufgehetzten Hutu-Milizen brutal ermordet wurden. "Hate Radio" ist der Radiosender RTLM, der am 6. April 1994 begann, die Hutus mit hasserfüllter Propaganda und Rock 'n' Roll aufzupeitschen und den Mord an der Tutsi-Bevölkerung in Gang setzte. Schauspieler aus Ruanda, teils waren sie seinerzeit auf Seiten der Mörder, teils wurden ihre Familien umgebracht, zeigen dokumentarisch genau was sich im Frühsommer 1994 in Ruanda abgespielt hat. Für das Stück recherchierte Milo Rau aufwendig vor Ort in Ruanda, sprach mit Opfern und auch mit Tätern. Vor wenigen Tagen gab es die Vorpremiere am Originalschauplatz. Das Stück wurde im Genozid-Museum in Kigali aufgeführt. An dem Ort, an dem sich ein Massengrab mit 250.000 Toten befindet. Ab Dezember ist das Stück auch in Deutschland zu sehen. Autor: Jürgen Hansen Zum Tode von Christa Wolf ist auch ein Nachruf auf die Schriftstellerin geplant.
Moderation: Evelyn Fischer
Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky / Matthias Morgenthaler
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