ARD-DeutschlandTrend Juli 2012: Union legt bei Sonntagsfrage zu
Merkel mit höchster Zustimmung seit 2009
Deutsche für Volksabstimmung zu Europa und gegen europäische Haushaltspolitik
Köln (ots)
In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends kann die Union im Vergleich zum Vormonat um einen Punkt zulegen und erreicht 35 Prozent. Die SPD kommt unverändert auf 30 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt auf vier Prozent. Die Grünen gewinnen einen Punkt hinzu und kommen auf 14 Prozent. Die Linke gewinnt zwei Punkte hinzu auf sieben Prozent. Die Piratenpartei verliert gegenüber dem Vormonat zwei Punkte und erreicht ebenfalls sieben Prozent. Für die Sonntagsfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.504 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.
Merkel mit höchster Zustimmung seit 2009/Neuer Rekordwert für Gauck Angela Merkel gewinnt im Vergleich zum Vormonat deutlich an Zustimmung hinzu und belegt damit den ersten Platz der Liste der abgefragten Parteipolitiker. Mit ihrer Arbeit sind 66 Prozent der Deutschen zufrieden (+8 im Vergleich zum Vormonat). Dies ist der beste Wert für Angela Merkel seit Dezember 2009. Auf Platz zwei folgt Verteidigungsminister Thomas de Maizière, mit dessen Arbeit 62 Prozent der Deutschen zufrieden sind (+5). Platz drei teilen sich mit jeweils 61 Prozent Zustimmung SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (+6) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (+2). Den fünften Platz belegt NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die in diesem Monat um sechs Punkte zulegt und auf einen Zustimmungswert von 60 Prozent kommt. Gefolgt wird Kraft vom SPD-Politiker Peer Steinbrück, mit dessen Arbeit 55 Prozent der Deutschen zufrieden sind (+2). Schlusslicht der abgefragten Politiker ist weiterhin FDP-Chef Philipp Rösler. Mit seiner Arbeit sind 16 Prozent der Deutschen zufrieden (+1). Rösler liegt damit weit hinter seinen Parteikollegen FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle (+7) und Außenminister Guido Westerwelle (+3), die jeweils auf eine Zustimmung von 33 Prozent kommen. Beliebter als alle Parteipolitiker ist weiterhin Bundespräsident Joachim Gauck. Mit seiner Arbeit sind 81 Prozent der Deutschen zufrieden (+2). Dies ist für ihn ein neuer Rekordwert.
Merkel bei Direktwahl vor allen möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Wenn die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen könnten, läge Kanzlerin Angela Merkel vor allen möglichen SPD-Kanzlerkandidaten. Die besten Chancen für die SPD hätte in diesem Monat Peer Steinbrück: 45 Prozent würden sich für Merkel und 41 Prozent für Steinbrück entscheiden. Würde SPD-Chef Sigmar Gabriel im Falle einer Direktwahl gegen Merkel antreten, käme die Amtsinhaberin auf 61 Prozent, Gabriel hingegen nur auf 25 Prozent. Im Falle einer Direktwahl zwischen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier, würden sich 52 Prozent für Merkel und 36 Prozent für Steinmeier entscheiden. Wenn NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gegen Merkel antreten würde, würden 54 Prozent die Bundeskanzlerin und 37 Prozent Hannelore Kraft wählen.
Mehrheitliche Zustimmung für Merkels Kurs in der Euro-Krise, aber wachsende Sorge vor deren Ausweitung Eine Mehrheit der Deutschen von 58 Prozent ist der Ansicht, "Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in der Euro-Krise richtig und entschlossen gehandelt". Gleichzeitig ist die Sorge so groß wie nie zuvor, dass die Krise sich ausweitet. 85 Prozent der Deutschen denken, "der schlimmste Teil der Euro- und Schuldenkrise steht uns noch bevor" (+ 7 im Vergleich zum Vormonat). Dies ist der höchste Wert, der dafür je im ARD-DeutschlandTrend gemessen wurde. Von den deutschen Parteien trauen 42 Prozent der Union am ehesten zu, die Euro- und Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Nur 17 Prozent trauen dies der SPD am ehesten zu. 36 Prozent geben an, dies keiner Partei zuzutrauen.
Deutsche für Volksabstimmung zu Europa und mehrheitlich gegen europäische Haushaltspolitik Mehr als zwei Drittel der Deutschen sprechen sich für eine Volksabstimmung für den Fall aus, dass mehr nationale Kompetenzen, vor allem die Haushalts- und Schuldenpolitik, an die EU abgegeben und dann auch zentral kontrolliert werden sollten. 71 Prozent sind der Ansicht, dass über einen solchen Schritt die Bürger in einer Volksabstimmung abstimmen sollten. Nur 27 Prozent finden, dass das wie bisher vom Bundestag entschieden werden kann. Falls die Bürger bei einer Volksabstimmung abstimmen könnten, würden sich 39 Prozent der Deutschen für eine zentrale europäische Haushaltspolitik und Haushaltskontrolle entscheiden. Eine Mehrheit von 55 Prozent würde hingegen dafür votieren, dass die Haushaltspolitik und Haushaltskontrolle wie bisher in der Hoheit der Mitgliedsländer stehen sollte.
Mehrheit der Deutschen für gemeinsame Haftung für Schulden in Europa - die meisten allerdings nur bei klaren Regeln Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine gemeinsame Haftung für Schulden in Europa aus. Allerdings finden nur zehn Prozent, dass zu einer gemeinsamen Währung in jedem Fall eine gemeinsame Haftung für Schulden dazugehört. 44 Prozent sind nur für eine gemeinsame Haftung für Schulden, solange es klare Regeln dafür gibt. 45 Prozent der Deutschen lehnen hingegen eine gemeinsame Haftung für Schulden in Europa generell ab.
Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.004 Befragte, Sonntagsfrage: 1.504 Befragte - Erhebungszeitraum: 02.07.2012 bis 04.07.2012. - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
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