Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 7. Oktober 2012
München (ots)
"ttt" kommt am Sonntag, 7. Oktober 2012, um 23.05 Uhr vom Mitteldeutschen Rundfunk
Geplante Themen:
Kochen für den Frieden - die unglaubliche Geschichte vom "Sushi in Suhl" - Kinostart "Es war einmal ..." - so fangen Märchen an. Und es gibt nur ganz wenige, die wahr sind. Eins dieser seltenen Märchen ereignete sich in Suhl - eine Kleinstadt hinter mindestens sieben Bergen, inmitten des Thüringer Waldes. Dort kam 1966 der Koch Rolf Anschütz, Leiter eines Restaurants der staatlichen Handelsorganisation HO, auf die quasi irre Idee, seinen Gästen japanisches Essen anzubieten. Er tat das, was man in der DDR gelernt hatte: Improvisieren. Einen Japaner verschlug es in die Suhler Sushi-Küche und der besorgte die ersten echten Zutaten. So entstand in wenigen Jahren ein Japan-Restaurant mit internationalem Ruf. Der Spielfilm "Sushi in Suhl" erzählt jetzt diese Geschichte eines Mannes, der sich einen Traum verwirklichte. "ttt" stellt den Film vor und hat sich in Suhl auf die Spuren dieses Restaurants begeben. Autor: J.-U. Korsowsky / Ulf Kalkreuth Land ohne Mütter - der Dokumentarfilm "Mama illegal" Der Österreicher Ed Moschitz hat drei moldawische Frauen mit der Kamera begleitet. Im bitterarmen Land Moldawien gibt es für sie keine Arbeit - Aurica, Natasa und Raia sind mit Schleusern über die Grenze gelangt, um illegal in der EU zu arbeiten. Ihre Familien mussten sie zurücklassen. Kontakt zu ihren Kindern und Männern haben sie nur noch über Briefe oder das Internet. Die Langzeitdokumentation "Mama Illegal" macht in bewegenden Bildern deutlich, dass eine ganze Generation am Rande Europas ohne Mütter oder Väter aufwachsen muss. Sie zeigt wie Familien mit dieser Zerrissenheit umgehen und wie sie daran scheitern. Der Film hatte Ende September Premiere in Österreich, wurde inzwischen mehrfach ausgezeichnet, und läuft demnächst auf dem Leipziger Dokfilmfest. Autor: Lutz Pehnert Döner gegen Bulette - Heinz Buschkowsky und seine Streitschrift "Neukölln ist überall" Sie nennen ihn: "Big B.". Wie Big Buschkowsky": Er ist der Mann der starken Worte und er gibt gern den Bad Boy in der Integrationsdebatte: Heinz Buschkowsky, Bürgermeister im Berliner "Problemkiez" Neukölln behauptet Multikulti sei gescheitert und Neukölln - er meint: Kriminalität, Macho-Kultur, Bildungsnotstand - überall. Sein Buch "Neukölln ist überall", ein düsteres Szenario über ein Berlin ohne Buletten, aber voller Integrationsverweigerer und Leistungsempfänger, wurde am Donnerstag in Berlin unter Protesten vorgestellt. Es ist ein medialer Aufreger, auch weil Buschkowsky zuspitzt. Doch, entstehen gesellschaftliche Probleme wirklich aus ethnischer Herkunft der Bewohner? Gibt es die kriminelle Parallelgesellschaft wirklich und "überall"? Wird - wie Buschkowsky meint - das Desaster von einer allmächtigen Gutmenschen-Mafia nur "weggequatscht"? Dabei ist Buschkowsky bei allen unzulänglichen Klischees, die sein Buch durchziehen ein Mann der lokalpolitischen Praxis, der zwischen allerhand verbalem Getöse wichtige Fragen stellt und auch ganz praktische Lösungsvorschläge parat hat: Bildung für alle, heißt sein Rezept. So einfach, so schwer. Buschkowsky fordert mehr Anstrengung von allen. Autor: Andreas Lueg Was passiert mit Hilters Geburtshaus in Braunau? Hitler wurde in der österreichischen Grenzstadt Braunau am Inn geboren. Dort steht immer noch sein Geburtshaus, welches bis vor kurzem als Werkstätte für Behinderte genutzt wurde. Jetzt ist diese Sozialeinrichtung ausgezogen und das Haus steht frei. Ein Problem für die Stadt Braunau und vor allem für den Bürgermeister. Was macht man damit. Abreißen geht nicht, privat verkaufen auch nicht, da es sonst in die falschen Hände kommen könnte. Ein Museum undenkbar, da Wallfahrtsort für die ewig Gestrigen. Ein Problem, dass nicht so leicht lösbar ist. Autor: Tilman Jens
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky/Matthias Morgenthaler
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