Das Erste: "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 4. Februar 2014, um 22.45 Uhr
München (ots)
Das Thema:
"Gefährliche Anlagen: Geldgeschäfte sind nichts für Feiglinge!"
Deutschlands Sparer sind verunsichert: Niedrigzinsen - von der Inflation aufgefressen. Börsen boomen - aber wie lange noch? Lebensversicherungen senken Garantiezinsen. Und auch auf den ersten Blick attraktiv erscheinende Geldanlagen erweisen sich als riskant, wie der aktuelle Fall der insolventen Windkraft-Fima "Prokon" zeigt.
Gäste: Karin Müller-Wohlfahrt (Künstlerin, Opfer eines Anlagebetrügers) Dietrich Mattausch (Schauspieler) Karin Hubricht (Tagesmutter und Anlage-Opfer) Frank Lehmann (Finanzexperte) Wolfgang Siegel ("Prokon"-Anleger) Ron Lohmann ("Prokon"-Kritiker) Karin Müller-Wohlfahrt Was Jahr für Jahr tausenden Deutschen widerfährt, erlebte auch die erfolgreiche Künstlerin. Die Ehefrau des berühmten Münchener Sportarztes Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (u.a. Bayern München) fiel auf einen Anlagebetrüger herein, der höhere als marktübliche Rendite versprach, und verlor stattdessen über eine halbe Million Euro. Karin Müller-Wohlfahrt sagt heute: "Ich wurde systematisch manipuliert." Sie zeigte Courage und stellte Strafanzeige. Der angebliche Finanzcoach wurde im Dezember zu einer Haftstrafe verurteilt. Dietrich Mattausch Der Schauspieler ("Der Fahnder", "Piefke-Saga", "Traumschiff") rät zu Misstrauen bei Geldanlagen. Dietrich Mattausch wurde aus Schaden klug, als er in den 80er Jahren in einen geschlossenen Fonds investierte und dabei auch Geld verlor. Zum Betrugsopfer wurde der Fernseh-Star vor einigen Jahren: Er vertraute dem Rat eines eng befreundeten Notars und lieh zwei Investoren 100.000 Euro gegen Zinsen, sah aber nur einen Teil seines Geldes wieder. Der Notar tauchte unter. Karin Hubricht Karin Hubricht steht vielleicht vor dem Aus. Die Dresdner Tagesmutter hatte eisern gespart, um ihr Haus abzubezahlen. Ihr erspartes Geld hatte die 57-Jährige immer wieder bei der "Infinus" Finanzgruppe angelegt. Doch nun ist das Unternehmen insolvent. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Verdacht: die Firmengruppe soll mit einem Schneeballsystem rund 25.000 Anleger betrogen haben. Es geht um ein Anlagevermögen in Höhe von etwa 400 Millionen Euro. Die Witwe droht alles zu verlieren: "Es wird alles weg sein, das Haus, mein Arbeitsplatz - alles was ich habe". Frank Lehmann Der frühere ARD-Börsenmoderator rät den Deutschen mehr denn je zum Aktienmarkt. "Gerade in diesen Zeiten, in denen durch niedrige Zinsen Milliardenbeträge von Kleinsparern vernichtet werden, müssen die Menschen bei der Anlage mehr Risiko wagen", mahnt der Wirtschaftsjournalist. "Sie brauchen heute drei bis fünf Prozent Gewinn, um Ihr Vermögen zu halten." Nur mit konservativen Geldanlagen wie Sparbuch, Tagesgeld und Bundesanleihen verliere man deshalb viel Geld. Trotz neuer Höchststände sei der Dax auch noch nicht am Limit angekommen. Wolfgang Siegel Droht der umstrittenen Windkraft-Firma "Prokon" die Pleite? "Nur wenn wir Anleger jetzt die Nerven verlieren und alle unsere Anteile verkaufen", glaubt Wolfgang Siegel. Die Firma sei weder zahlungsunfähig noch habe sie Schulden. Doch nach negativen Presseberichten sei Panik unter den 70.000 Genussschein-Inhabern entstanden. Deshalb gründete der Psychologe die Anlegergemeinschaft "Freunde von Prokon": "Ich bin zuversichtlich, dass unsere Werte nicht weg sind. 350 Windkraftanlagen verschwinden nicht einfach, die sind keine Finanzblase und kein Schneeballsystem, die erzeugen Strom und Gewinne." Ron Lohmann "Die Blase mit den Genussscheinen musste platzen", sagt Ron Lohmann, der das Windkraftunternehmen kritisiert. Sein Vater glaubte an "Prokon" und investierte bereits 2003 in einen geschlossenen Fonds der Firma. Das Risiko des Investments war dem Kaufmann bewusst, der versprochenen Rendite, damals sechs Prozent, konnte er aber nicht widerstehen. Der Versicherungsvertreter, dessen Vater inzwischen verstorben ist, sagt heute: "Dass die Windräder nicht den erhofften Gewinn einbringen, war seit Jahren klar. Und dass 'Prokon' deswegen scheitert, war nur eine Frage der Zeit."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Redaktion: Carsten Wiese
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