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ARD-DeutschlandTrend: Fast jeder Zweite würde eine Corona-App nutzen

Köln (ots)

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Freiwillig, anonym und verschlüsselt - das sind die Anforderungen an 
eine neue App, mit deren Hilfe europaweit Corona-Infektionsketten 
nachverfolgt werden sollen. Eine mögliche Lösung, an der Forscher aus
acht EU-Ländern gearbeitet haben, wurde gestern vorgestellt. Die 
Daten sollen hierbei anonymisiert gespeichert und später gelöscht 
werden. 

Der ARD-DeutschlandTrend fragte die Bürger am Montag und Dienstag 
dieser Woche: "Angenommen, es gäbe eine App für das Handy bzw. 
Smartphone, über die man freiwillig seine mögliche Corona-Infektion 
eingeben kann und seine Standortdaten dokumentiert. Allen Nutzern der
App könnte man hierdurch auf dem Handy anzeigen, ob sie in der Nähe 
eines Corona-Infizierten waren. Würden Sie eine solche App persönlich
nutzen oder nicht?" 

Auf diese Frage zeigt sich in der Bundesrepublik ein gespaltenes 
Meinungsbild: 47 Prozent würden eine solche App auf ihrem Smartphone 
installieren und davon Gebrauch machen. 45 Prozent würden eine solche
App nicht nutzen. Danach gefragt, warum sie eine solche App nicht 
nutzen würden, gaben 41 Prozent der Befragten an, dies aus Gründen 
des Datenschutzes, der Überwachung oder der Persönlichkeitsrechte 
abzulehnen. 14 Prozent vertreten die Meinung, eine solche Maßnahme 
sei überflüssig bzw. bringe nichts oder halten andere Maßnahmen für 
besser. 9 Prozent nutzen keine Apps oder finden deren Gebrauch 
technisch zu schwierig. 

Die gestern präsentierte Technologie PEPP-PT, die europaweit zum 
Einsatz kommen soll, setzt nicht mehr auf Standortdaten sondern auf 
Bluetooth und soll insgesamt weniger Daten erheben als die im 
ARD-DeutschlandTrend abgefragte Version einer Corona-App. Damit 
tragen die Entwickler den Bedenken derer Rechnung, die aus 
Datenschutzgründen Kritik an der Standortübermittlung geübt hatten. 

Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) macht sich wenig Sorgen, dass
der Corona-Ausbruch die Freiheitsrechte längerfristig einschränken 
wird. 19 Prozent der Befragten geben an, ihre Sorge diesbezüglich sei
klein. 38 Prozent sagen, ihre Sorge sei in dieser Hinsicht weniger 
groß. Bei zwei Fünfteln (42 Prozent) ist allerdings die Sorge sehr 
groß (15 Prozent) bzw. groß (27 Prozent), dass die Freiheitsrechte 
über eine längere Periode eingeschränkt bleiben. 



Befragungsdaten
-	Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
-	Fallzahl: 1.002 Befragte
-	Erhebungszeitraum: 30.03.2020 bis 31.03.2020
-	Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
-	Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
-	Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%



Die Fragen im Wortlaut: 

-	Wie groß ist wegen des Corona-Ausbruchs Ihre Sorge, dass 
        Freiheitsrechte längerfristig eingeschränkt sind?

-	Angenommen, es gäbe eine App für das Handy bzw. Smartphone, 
        über die man freiwillig seine mögliche Corona-Infektion 
        eingeben kann und seine Standortdaten dokumentiert. Allen 
        Nutzern der App könnte man hierdurch auf dem Handy anzeigen,
        ob sie in der Nähe eines Corona-Infizierten waren. Würden 
        Sie eine solche App persönlich nutzen oder nicht? 

-	[Wenn nein]: Warum würden Sie diese App nicht nutzen?  

Fotos unter ARD-Foto.de

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Tel. 0221 220 7100
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