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"ttt - titel thesen temperamente" (BR) von den Salzburger Festspielen 2020 am Sonntag, 16. August 2020, um 23:35 Uhr

"ttt - titel thesen temperamente" (BR) von den Salzburger Festspielen 2020 am Sonntag, 16. August 2020, um 23:35 Uhr
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München (ots)

Die geplanten Themen:

Es sind äußerst außergewöhnliche Festspiele dieses Jahr. Zum 100. 
Jubiläum ist es aufgrund der Umstände eine Sensation, dass die 
Salzburger Festspiele überhaupt stattfinden.

Bestandsaufnahme und Bilanz
Der Intendant Markus Hinterhäuser erklärt, wie es möglich war, die 
Festspiele dieses Jahr stattfinden zu lassen. Natürlich geht das nur 
mit einem "modifiziertem" Programm. "Große Chöre zum Beispiel waren 
nicht möglich", so Hinterhäuser. Dass die Festspiele aber 
stattfinden, sei "ein starkes Zeichen" für die Möglichkeit und 
Notwendigkeit von Kultur in dieser Zeit.
Neben der aktuellen Situation zieht" ttt" auch eine Bilanz von 100 
Jahren Salzburg: von den Anfängen um Max Reinhardt, über die Ära 
Karajan, bis zu den speziellen Salzburg-Darlings und Entdeckungen: 
2002 etwa war das Anna Netrebko, 2018 Asmik Grigorian.

Così fan tutte
Alle machen es so, es gilt für jeden: Der Mensch ist verführbar! Das 
ist die Moral von Mozarts Oper. Eigentlich hatte man die Così gar 
nicht eingeplant, für das Jubiläumsjahr. Doch dann überlegte Markus 
Hinterhäuser gemeinsam mit dem Regisseur Christof Loy, was man - 
angesichts von Pandemie und den damit einhergehenden Beschränkungen -
vielleicht doch umsetzen könnte. Innerhalb weniger Minuten war die 
Idee geboren: Così fan tutte - um 45 Minuten gekürzt, ohne Pause - 
aber man spielt sie! Und wie: ein großartiges junges Ensemble, mit 
einer berückenden Elsa Dreisig als Fiordiligi an der Spitze. Die 
Wiener Philharmoniker brillieren unter der Nürnberger 
Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz - die erste Frau, die bei den 
Festspielen eine Oper dirigiert!


Plötzlich alles anders - Der Jedermann
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes - es ist konstitutiv für die
Salzburger Festspiele. Von Anfang an auf dem Programm, schien lange 
Zeit nur wesentlich: wer macht's denn dieses Mal? Und wer ist seine 
Buhlschaft? Der Jedermann war mehr Event, als ernstgenommenes Stück. 
Und plötzlich, in diesem Jahr, ist er virulent wie lange Zeit nicht 
mehr. Mitten auf der Party, im prassenden Leben, schaut unvermittelt 
der Tod vorbei. Verhaltener wirkt Michael Sturmingers Inszenierung 
2020 - wie ein Menetekel.

Elektra
Die Geschichte aus der griechischen Mythologie ist Familiendrama und 
Rachethriller. Nur konsequent, dass die Oper zum Jubiläumsjahr in 
Salzburg gegeben wird: Komponist Richard Strauss und Librettist Hugo 
von Hofmannsthal sind zwei der drei Begründer der Salzburger 
Festspiele. Der Dirigent und Strauss-Spezialist Franz Welser-Möst 
feierte hier vor zwei Jahren mit der "Salome" einen grandiosen Erfolg
und Sängerin Asmik Grigorian wurde mit dieser Rolle zum Weltstar. 
Auch 2020 ist Grigorian als Chrysothemis dabei, in der Titelrolle 
glänzt ihre Landsfrau Ausrine Stundyte. Finster, schwer und 
fulminant.

Zdeněk Adamec
Der Wenzelsplatz ist ein zentraler Ort im Zentrum von Prag mit einer 
auch tragischen Tradition: seitdem sich dort 1969 der Student Jan 
Palach aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings 
verbrannte, hat es auf dem Wenzelsplatz immer wieder 
Selbstverbrennungen zumeist junger Menschen gegeben - als Fanal gegen
die Zustände. Weitgehend unbekannt ist die Tat von Zdeněk 
Adamec, der 2003 dort starb. Literaturnobelpreisträger Peter Handke 
hat Adamec nun ein Stück gewidmet, ein kurzes dunkles Spätwerk - das 
wie ein Gesang wirkt, voller Bibel- und Literaturzitate und 
-Paraphrasen. Ansatzlos wechselt hoher Ton mit Populärkultur, 
Kalauern und Nonsens. Harter Stoff - und es wäre kein Handke, wenn er
nicht polarisieren würde.

Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Moderation: Max Moor
Redaktion: Lars Friedrich (BR)

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de

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