Druckfrisch - Neue Bücher mit Denis Scheck
Am Sonntag, 13. Dezember 2020, um 23:35 Uhr über große Fragen für ganz Kleine und das spezifisch weibliche Denken
München (ots)
In der nächsten Ausgabe von "Druckfrisch" am Sonntag, 13. Dezember 2020, um 23:35 Uhr im Ersten trifft Denis Scheck die 1967 in Berlin geborene Kinderbuchautorin Nadia Budde. Im Gespräch erzählt sie von Strich und Farbe und der glücklichen Verbindung von Text und Bild. Mit dem 1972 in Freiburg geborenen Philosophen Wolfram Eilenberger spricht Scheck über das spezifisch weibliche Denken, unterschiedliche Möglichkeiten des Widerstands und darüber, wie vier Frauenbiografien trotz ihrer Eigenständigkeit im Schreiben verknüpfbar werden.
Nadia Budde: Letzte Runde Geisterstunde / Eine Woche drin / Der Grinch oder die geklauten Geschenke (Dr. Seuss, übersetzt von Nadia Budde)
Was ist schön? Wer bin ich? Was bedeutet Freundschaft? Und was ist an Gespenstern gut? Nadia Budde stellt in ihren Bilderbüchern die großen Fragen für die ganz Kleinen. Und begeistert Kinder und Erwachsene mit ihren immer schelmischen Antworten. Knallbunt in schwarzer Linie, Scheinwerferaugen und spitze Zähnchen: Nadia Buddes Strich ist unverwechselbar und ihre Figuren changieren zwischen süß und fies. Ihre kleinen Monsterchen stellt sie dabei vor schwierige Aufgaben. Nach zwanzig Büchern und zahlreichen Auszeichnungen hat sich Nadja Budde auf neues Terrain begeben und den legendären "Grinch" neu übersetzt. Die Geschichte vom Grinch, der entdecken muss, dass Weihnachten mehr ist als Geschenke und Deko, hat sie in ihre ganz eigene Sprache übertragen. Ihr neustes Buch ist am Puls der Zeit gezeichnet: "Eine Woche drin" erzählt vom unfreiwilligen Hausarrest in der Quarantäne. Kinder und ihre Eltern wechseln in neue Daseinsformen: Budenstoffel und Heimpantoffel, Kissenschrat und Polstermolch.
Wolfram Eilenberger: Feuer der Freiheit. Die Rettung der Philosophie in finsteren Zeiten, 1933 bis 1943
Vier Denkerinnen, die in der finsteren Zeit von 1933 bis 1943 für das Licht der Aufklärung kämpfen: Das neuste Werk von Wolfram Eilenberger erzählt von einem Jahrzehnt der politischen Extreme und des wilden weiblichen Denkens. "Feuer der Freiheit" stellt vier Ikonen in den Mittelpunkt, die jeweils ihren Weg des Denkens und Handelns fanden: die existenzielle Simone de Beauvoir, die radikale Ayn Rand, die streitbare Hannah Arendt und die erleuchtete Simone Weil. Während die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren die westlichen Demokratien unter Druck setzt und die Massen verarmen, wächst die Sehnsucht nach starken Führern. Der Sog des Totalitarismus bestimmt den Alltag der Menschen. Die Freiheit stirbt zuerst, bemerken vier Philosophinnen und legen in ihrem Denken auf jeweils unterschiedliche Weise die Fundamente einer emanzipierten Gesellschaft. Einmal mehr beweist Eilenberger, dass sich tiefes Denken und lebendiges Beschreiben nicht ausschließen.
Denis Scheck empfiehlt "Der Atlas des Himmels" von Edward Brooke-Hitching, erschienen in der deutschen Übersetzung von Lutz-W. Wolff. Die erste Schrift, die der Mensch las, war die Schrift am Himmelszelt. Davon legen die Malereien in den Höhlen von Lascaux genauso Zeugnis ab wie die Pyramiden von Gizeh oder das britische Stonehenge. Von der Entzifferung dieser Schrift erzählt der Brite Brooke-Hitching in seinem faszinierend bebilderten Sachbuch.
Und wie immer: Denis Schecks pointierte Revue der "Spiegel"-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik), musikalisch eingeläutet von dem Toten-Hosen-Frontmann Campino.
Moderation: Denis Scheck; Regie: Andreas Ammer. Redaktion: Katrin Schumacher (MDR), Christoph Bungartz (NDR), Armin Kratzert (BR) und Susanne Schettler (WDR).
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