Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten
Am Sonntag, 14. Juli 2024, 18:30 Uhr, vom NDR im Ersten
München (ots)
Moderation: Andreas Cichowicz
Geplante Themen:
USA: Wie fit ist Biden?
Bei den Wahlkämpfern der US-Demokraten geht die Angst um: Wie fit ist der US-Präsident? Nach dem katastrophalen Auftritt im ersten TV-Duell dreht sich die politische Diskussion in den USA nicht mehr um Themen oder um die notorischen Lügen von Donald Trump - es geht nur noch um die Gesundheit von Joe Biden. Auch auf dem NATO-Gipfel wird jeder Satz des 81-jährigen Präsidenten genau verfolgt und kommentiert. Wie geht es weiter für die Demokraten? Der "Weltspiegel" analysiert die Auftritte Joe Bidens und die Möglichkeiten der Demokratischen Partei im Wahlkampf. (Autor: Torben Börgers, ARD-Studio Washington D.C.)
USA: Arizona - Trump und die Grenze zu Mexiko
Am 15. Juli beginnt der Parteitag der US-Republikaner, auf dem Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten gewählt werden soll. Nach vier Jahren will er wieder zurück ins Amt und hat die Einwanderung zu einem seiner wichtigsten Themen gemacht. Und er kann auf viel Unterstützung für seine aggressive Rhetorik hoffen. Der demokratischen Regierung ist es nicht gelungen, ein erfolgreiches Konzept gegen illegale Einwanderung umzusetzen. Vor Ort sind selbst überzeugte Demokraten von Joes Bidens Einwanderungspolitik frustriert. Esther Mendelez-Lopez führt ein kleines Hostel in Santa Cruz County in Arizona, direkt an der Grenze zu Mexiko. Die leidenschaftliche Demokratin hat früher viel Zeit auf der anderen Seite verbracht. Der kleine Grenzverkehr gehörte für sie zum Alltag. Doch auch sie ist inzwischen gegen die vielen illegalen Einwanderer, weil sie aus ganz Südamerika kommen. "Wir wollen die nicht", sagt sie. Nicht weit entfernt - in Cochise County - betreibt John Ladd eine Farm an der Grenze. Er hat Trump gewählt und wird es wieder tun. Ihn treibt die Sorge vor Drogenschmugglern um. Die Demokraten haben nicht den politischen Willen und vor allem nicht die Kraft, die illegale Einwanderung zu stoppen. Davon ist er überzeugt. Der Weltspiegel berichtet in einer Reportage über die Stimmung an der US-Grenze zu Mexiko. (Autorin: Sarah Schmidt, ARD-Studio Washington D.C.)
Brasilien: Die bessere Demokratie? Der Umgang mit dem Bolsonaro-Coup
Die Polizistin Isabela Lisboa wird den 8. Januar 2023 nie vergessen. An diesem Tag tut sie Dienst im Regierungsviertel der Hauptstadt Brasilia. Die Ergebnisse der Präsidentenwahl im Oktober 2022 sind bekannt, der Rechtspopulist Bolsonaro hat die Wahl gegen den linken Kandidaten Lula da Silva knapp verloren. Wie Donald Trump zwei Jahre zuvor behauptet der Rechtspopulist, die Wahl sei ihm gestohlen worden. Dann stürmen 4.000 seiner Anhänger den Präsidentenpalast, verwüsten das Gebäude. Im letzten Moment kann Isabela Lisboa eines der wichtigsten Eingangstore schließen: "Ein Mann hat gegen das Tor getreten und mich auch getroffen", erinnert sie sich. Eine Situation, die dem Sturm auf das US-Capitol nach Donald Trumps Wahlniederlage ähnelt. Aber in Brasilien reagieren die Menschen und die staatlichen Institutionen entschlossener: Vertreter aller Parteien, Verfassungsrichter und der gewählte neue Präsident treten gemeinsam auf, stellen sich gegen die Anhänger Bolsonaros. Die Mehrheit im Land solidarisiert sich: 93 Prozent lehnen den Angriff ab, viele haben Sorge vor einer neuen Militärdiktatur, wie sie in Brasilien schon von 1964 bis 1985 autoritär regiert hat. Der abgewählte Präsident Bolsonaro wird vor Gericht gestellt, wegen Machtmissbrauchs angeklagt. Bis 2030 darf er jetzt in kein politisches Amt gewählt werden. Und in Brasilien wundern sich viele über ihre wehrhafte Demokratie. Der "Weltspiegel" analysiert die Reaktion der Brasilianer im Vergleich mit der Situation in den USA nach dem Sturm auf das Capitol. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro)
Ecuador: Drogen für Europa - Kokainschwemme aus Südamerika
Als deutsche Ermittler vor einigen Wochen den Fund von 35 Tonnen Kokain vermelden, wird deutlich, wie groß die Drogenmenge inzwischen ist, die aus Südamerika auf den europäischen Markt geschmuggelt wird. Internationale Kartelle arbeiten zusammen, um das illegale Milliarden-Geschäft möglichst geräuschlos abzuwickeln. Gewalt ist Alltag in der Welt der Drogen-Banden. Sie terrorisieren die Menschen, erpressen und morden. All das passiert auch in einem Land, das früher mal als eines der sichersten in Lateinamerika galt: Ecuador. Vergangenes Jahr gab es dort höhere Mordraten als in Kolumbien oder Brasilien. Ecuador ist zu einem Drogenumschlagplatz geworden. Vom Nachbarland Kolumbien gelangt tonnenweise Kokain nach Ecuador. Von den großen Seehäfen des Landes schmuggeln die Kartelle Drogen auch nach Deutschland. Ecuadors Präsident hat zwar den Kampf gegen die Drogen-Mafia aufgenommen, schickt Militär auf die Straßen. Doch gerade in den armen Regionen im Norden Ecuadors fehlen Jobs und Perspektiven. Jugendliche werden von Kriminellen mit Motorrädern oder ein paar Dollar gelockt. Der "Weltspiegel" berichtet über die Situation. (Autorin: Marie Kristin Boese, ARD-Studio Mexiko-Stadt)
Japan: Café für Demenz-Erkrankte
In vielen Industrienationen altert die Bevölkerung, weil der medizinische Fortschritt ein längeres Leben ermöglicht und in den Familien immer weniger Kinder geboren werden. In Japan ist dieser demographische Wandel weiter als anderswo. Während 1989 noch 11,6 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre waren, werden im Jahr 2030 mehr als ein Viertel aller Einwohner zu dieser Altersgruppe gehören. Je älter die Menschen werden, desto häufiger erkranken sie an Demenz. Besonders deutlich macht sich das in Japan bemerkbar, dem Flächenland mit der ältesten Bevölkerung weltweit. Für 2025 rechnen Experten hier mit einem Anstieg der Demenzfälle auf mehr als 4,7 Millionen. Die Betroffenen leiden nicht nur unter Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit, sondern oft auch unter Isolation. Der "Weltspiegel" berichtet über ein Modellprojekt, durch das Demenz-Erkrankte wieder Teil des sozialen Miteinanders werden können. (Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio)
Indonesien: Die Fans der deutschen Nationalmannschaft
Auf der Insel Ambon lieben sie Fußball - vor allem die europäischen Top-Ligen - und die Top-Teams haben viele Fans auf den Molukken. Auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kann auf treue Anhänger zählen. 350.000 Menschen leben auf Ambon, und das deutsche Team ist für viele Kult. Deswegen haben sie die Europameisterschaft auch sehr aufmerksam verfolgt. Public Viewing unter Palmen, um die Erfolge von Julian Nagelsmanns Truppe mitzuerleben. Und so war die Trauer nach dem Aus im Viertelfinale groß. Warum lieben die Menschen auf Ambon ausgerechnet das deutsche Team? Wie stellen sie sich Deutschland vor? Der "Weltspiegel" mit einer Spurensuche vor Ort. (Autor: Johannes Edelhoff, ARD-Studio Singapur)
Im Weltspiegel-Podcast berichtet unsere Mittelamerika-Korrespondentin Marie Kristin Böse über die Gefahr, die von den Drogenkartellen in Kolumbien und Ecuador ausgeht. Wir schildern, wie die Drogen in Europa und in Deutschland ankommen und sprechen über die gnadenlose Gewalt, mit der die Drogen-Banden ihre Reviere verteidigen.
Redaktion: Dr. Clas Oliver Richter (NDR)
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