Das Erste: "W wie Wissen" - die aktuellen Themen am 25. Juni 2006, 17.03 Uhr
München (ots)
Die Themen:
Der iPod im Hirn - Das Rätsel musikalischer Halluzinationen Musik kann eine lang anhaltende Wirkung haben. Jedenfalls bei den alten Menschen, die die beiden walisischen Psychiater Nick Warner und Victor Aziz untersucht haben. Viele ihrer Patienten hören nämlich Glocken, Choräle oder Solostimmen auch dann, wenn gar keine Musik mehr gespielt wird. Musikalische Halluzination nennen sie dieses Phänomen, das nicht mit Ohrwürmern zu verwechseln ist. Aufgrund von Hirnuntersuchungen nehmen die Forscher an, dass das Hörzentrum sich offenbar an Töne erinnert und sie zu einer virtuellen Musik formt, selbst wenn der Hörnerv nichts empfängt. "W wie Wissen" geht dem "iPod im Hirn" nach und stellt dieses Phänomen erstmals in Deutschland vor.
Der blinde Maler - Ein Fall für die Wissenschaft Esref Armagan (51) ist blind - aber er malt wie ein Sehender. Der gebürtige Türke hat noch nie in seinem Leben etwas gesehen. Doch seine Bilder begeistern Kunstfans in der ganzen Welt. Denn seine bunten Windmühlen, Geige spiegelnden Fische und blühenden Wiesen im Sonnenschein sind ein exaktes Abbild der Realität, in perfekten Größenverhältnissen und - dies ist das Erstaunlichste - mit richtiger Perspektive. Spezialisten an der Harvard Universität haben jetzt Armagans Gehirn untersucht und festgestellt, dass der blinde Maler "sehen" kann, ohne tatsächlich etwas zu sehen. "W wie Wissen" stellt Esraf Armagan und seine erstaunlichen Fähigkeiten vor und beschreibt die Spurensuche in seinem Gehirn.
Wie viele Beine hat ein Tausendfüßler? Tausendfüßler gehören zu den ältesten Lebewesen unseres Planeten. Sie leben in der oberen Bodenschicht, dort, wo es feucht und modrig ist. Hier ernähren sich die Vegetarier von Laub und abgestorbenen Pflanzenteilen. Die Tiere brauchen Kraft, damit sie durch die Laubschichten dringen und in der Erde verschwinden können. Diese Kraft kommt aus den Beinen. Aber wie viele haben sie eigentlich? Sind es wirklich 1.000? "W wie Wissen" lüftet das Rätsel und stellt den kenianischen "Malindi-Express" vor, der wegen seiner roten Beine auch "der Schönbeinige" genannt wird.
Minisleep - Schlaflos aber dumm Fruchtfliegen sind beliebte Forschungsobjekte, denn die winzigen Insekten haben zu 75 Prozent die gleichen Gene wie der Mensch. Ciara Cirelli von der Universität Wisconsin hat eine ganz besondere Fruchtfliege entdeckt: "Minisleep" schläft nur ein Drittel so viel wie normale Fliegen und spaziert die meiste Zeit herum, ohne dass es ihr etwas ausmacht. Allerdings ist "Minisleep" deutlich dümmer als ihre Verwandten und stirbt früher. Grund dafür ist ein Gendefekt, der ihr Gehirn nicht zur Ruhe kommen lässt. Chiara Cirelli will nun herausfinden, wie das Gen bei Säugetieren - also auch beim Menschen - Schlafen und Wachen beeinflusst. "W wie Wissen" hat die Wissenschaftlerin und ihre schlaflosen Fruchtfliegen besucht.
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