Das Erste
Sendehinweis "ARD-exclusiv" am 8. November 2006 um 21.45 Uhr im Ersten
München (ots)
8. November 2006 um 21.45 Uhr im Ersten ARD-exclusiv Die Tricks der Weinmacher Kulturgut oder Industrieprodukt vom SWR
Michel Rolland ist noch nicht ganz zufrieden. Es fehlt noch der "magic touch", so nennt er das: die letzte Nuance, um das Werk zu krönen. Zwölf Flaschen stehen vor ihm, die muss er noch mal durchprobieren. Eine Frage der Intuition und der Erfahrung - dann hat er ihn schließlich gefunden: den fruchtigen Akzent, der das Kunstwerk abrundet. Monsieur Rolland hat soeben einen neuen Rotwein "erfunden". Und an guten Tagen schafft er ein gutes Dutzend neuer Kreationen.
Der Franzose gehört zu den wichtigsten Figuren des internationalen Geschäfts mit Weinen. Von seinem Labor in Südfrankreich aus berät er weltweit Winzer und Weinkonzerne. Immer auf der Suche nach dem angesagten Geschmack, der sich am besten verkaufen lässt. Daraufhin trimmt der Meister seine Kunden. ER gilt als einer der mächtigsten Propheten neuer Methoden im Weinbau. Und die sind unter Winzern hoch umstritten.
In seinem Film "Die Tricks der Weinmacher" unternimmt ARD-Reporter Thomas Leif eine Reise in die Welt der Weinmacher. Und die ist im Umbruch. Die Konkurrenz aus USA, Australien oder Südafrika macht den deutschen Winzern erheblich zu schaffen. Der Ausweg scheint vorgezeichnet: die industrielle Fertigung, mit denen man immer schneller und billiger produzieren kann. Der Einsatz von Aromahefen gehört dazu, die dem Wein die gewünschten Geschmacksnoten verleihen. Oder die Beigabe von Eichenchips, die eine lange Lagerung im Holzfass vorgaukeln. Wein oder nicht Wein, dass ist die Frage bei diesen umstrittenen Verfahren.
Doch während darüber in Deutschland noch diskutiert wird, hat die Zukunft der Weinerzeugung in anderen Ländern schon längst begonnen. Von der Manufaktur zur Weinfabrik, dieser Wandel hat sich hier längst vollzogen. Weinkonzerne die wie riesige Raffinerien anmuten sind dort längst selbstverständlich.
ARD-Reporter Thomas Leif wählt für seine Reportage einen besonderen Erzählstil. Er wird im Film selbst Teil der Handlung und lässt seine Zuschauer an seinen Recherchen und Dreharbeiten teilhaben. Autor Leif nimmt sein Publikum an die Hand und dringt mit ihm in die bislang weitgehend verborgene Welt der Weinmacher ein. Er spricht mit Gegnern und Befürwortern der neuen Methoden, mit Winzern und internationalen Weingurus wie dem Starverkoster Michel Rolland. Und fragt: Was ändert sich für die Weingenießer, wenn immer mehr neue und umstrittene Verfahren in der Weinerzeugung eingesetzt werden.
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